Die britische Regierung hat dem Verkauf des traditionsreichen Royal Mail-Anbieters an den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky zugestimmt. Der Deal im Wert von 3,6 Milliarden Pfund sichert dem Unternehmen des Geschäftsmannes, der EP Group, die Kontrolle über den 500 Jahre alten Postdienst.
Kretinsky, vielfach als 'tschechische Sphinx' bezeichnet, hat sich als Unternehmer und Anwalt einen Namen gemacht. Der 49-Jährige ist laut Sunday Times Rich List 6 Milliarden Pfund schwer, alleine in einem Jahr wuchs sein Vermögen um 2 Milliarden Pfund. Er sammelte sein beträchtliches Vermögen im Energiesektor, mit Beteiligungen in Tschechien, Deutschland, Italien, der Slowakei, den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich.
Bereits im Vorfeld besaß Kretinskys EP Group 27 Prozent der Aktien des Mutterunternehmens von Royal Mail, der International Distribution Services (IDS). Die EP Group lobte das Potenzial von IDS, zu einem der führenden Post- und Logistikunternehmen Europas aufzusteigen und sieht in der neuen Akquisition eine Stärkung dieses Fundaments.
Neben seinem Interesse an der Post hat Kretinsky auch Engagements im Bereich Fußball vorzuweisen, darunter Beteiligungen an mehreren Vereinen wie seinem Jugendclub Sparta Prag und einem signifikanten Anteil von 27 Prozent an West Ham United. Darüber hinaus investiert er in bekannte britische Marken wie Sainsbury's und Footlocker und besitzt exklusive Immobilien auf der ganzen Welt.
Die Übernahme von Royal Mail rief weltweit Interesse hervor und musste staatliche Hürden überwinden, da der Postdienst von nationaler Bedeutung ist. Kretinsky plant, das Unternehmen durch Modernisierungen wettbewerbsfähiger zu machen, mit Investitionen in Paketstationen, um gegen Giganten wie Amazon und InPost besser bestehen zu können.