30. September, 2024

Politik

Kreml erhöht Schwelle für Nukleareinsatz

Kreml erhöht Schwelle für Nukleareinsatz

Der Kreml hat die Vorgaben für den Einsatz von Atomwaffen verschärft und damit die Spekulationen über eine nukleare Reaktion im Ukraine-Krieg relativiert. Kremlsprecher Dmitri Peskow stellte klar, dass das Kampfgeschehen in der Ukraine nicht automatisch zu einem nuklearen Gegenschlag führen werde. Dies sei trotz der 125 abgewehrten ukrainischen Drohnen kein Anlass zur Anwendung der erweiterten Nukleardoktrin.

Peskow betonte, dass man sich nicht zu sehr auf die Nukleardoktrin fixieren sollte, auch wenn sie von Bedeutung sei und wichtige Beschlüsse festhalte. Die sogenannte militärische Spezialoperation verlaufe jedoch im normalen Rahmen, ohne permanente Erwähnung möglicher nuklearer Reaktionen.

Vergangene Woche hatte Wladimir Putin eine bedrohlich klingende Erweiterung der Einsatzregeln für Atomwaffen vorgestellt. Diese sehen vor, dass Russland auch konventionelle Angriffe auf eigenes Territorium oder durch Länder, die von Atommächten unterstützt werden, als existenzielle Bedrohung werten könnte. Während westliche Experten unterschiedliche Ansichten zur Gefährlichkeit dieser Drohungen äußern, sieht der deutsche Militärexperte Fabian Hoffmann bislang keine konkreten Anzeichen für eine bevorstehende Nutzung von Atomwaffen. Er geht davon aus, dass das Risiko für Putin zu hoch sei, um tatsächlich nukleare Aktionen vorzunehmen.