23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Krankheitstrauma im Sommer: Unerwartet hohe Krankenstände sorgen für Diskussion

Krankheitstrauma im Sommer: Unerwartet hohe Krankenstände sorgen für Diskussion

Trotz sommerlicher Temperaturen und Urlaubssaison herrscht in deutschen Unternehmen wenig Entspannung: Die DAK-Gesundheit meldet überraschend hohe Krankheitsausfälle unter Erwerbstätigen von Juli bis September. Laut den aktuellen Versichertendaten waren während dieses Zeitraums fast ein Drittel der Beschäftigten wenigstens einmal krankgeschrieben. Dies ist bemerkenswert, handelt es sich doch um ein Sommerquartal, das typischerweise von niedrigen Fehlzeiten geprägt ist. Der Krankenstand belief sich insgesamt auf fünf Prozent; durchschnittlich waren somit täglich 50 von 1.000 Arbeitnehmern nicht arbeitsfähig. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die Krankenkasse neun Prozent mehr Krankschreibungen. Besonders betroffen sind Muskel-Skelett-Erkrankungen, gefolgt von psychischen und Atemwegserkrankungen. Bemerkenswerterweise blieb die durchschnittliche Krankheitsdauer jedoch kürzer, wodurch das Ausmaß des Arbeitsausfalls nicht das Rekordniveau erreichte. Die Datenbasis ist umfassend: Erfasst wurden die Krankschreibungen von über 2,3 Millionen Beschäftigten, die bei der DAK versichert sind. Vor diesem Hintergrund mahnt Kassenchef Andreas Storm zur Besonnenheit. Insbesondere angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen fordert er eine fundierte Analyse der Ursachen für diesen Krankheitsanstieg. Blitzschnelle Schlussfolgerungen, etwa die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung, lehnt er als kontraproduktiv ab. Vielmehr bedürfe es einer respektvollen und durchdachten Diskussion im Interesse der Betroffenen und der Unternehmen.