Die Krankheitsausfälle in der deutschen Arbeitswelt haben laut Angaben großer Krankenkassen im vergangenen Jahr einen leichten Rückgang verzeichnet. Die Techniker Krankenkasse (TK) berichtet von durchschnittlich 19,1 krankheitsbedingten Fehltagen je Erwerbsperson, im Vergleich zu einem Rekordwert von 19,4 Tagen im Jahr zuvor. Auch die DAK-Gesundheit meldet einen Rückgang der Fehltage von 20 auf 19,7 Tage. Diese erfreuliche Entwicklung zeigt sich nicht zuletzt bei Atemwegserkrankungen, die weiterhin die häufigsten Ursachen für Krankschreibungen sind.
DAK-Chef Andreas Storm spricht von einem "ersten positiven Signal" und verweist darauf, dass der Krankenstand 2024 nicht weiter gestiegen sei. Der leichte Rückgang der Fehlzeiten und eine im Schnitt kürzere Falldauer von 9,7 Tagen gegenüber 10,1 Tagen im Jahr zuvor lassen Hoffnung auf eine Trendwende aufkeimen.
Erkältungskrankheiten wie grippale Infekte waren weiterhin die Hauptursache für Krankmeldungen. Bei der TK sank die Zahl der Fehltage pro Versichertem von 5,11 auf 4,67 Tage. Die DAK verzeichnete ebenfalls eine ähnliche Verbesserung mit einem Rückgang von 4,2 auf 3,8 Tagen bei Atemwegserkrankungen.
Während Beschwerden wie Rückenschmerzen ebenfalls weniger Grund zur Krankschreibung gaben, stiegen die Ausfälle bei psychischen Erkrankungen leicht an. Bei der TK erhöhten sich die durch solche Erkrankungen bedingten Fehltage von 3,59 auf 3,75 Tage. Ein ähnlicher Anstieg zeigte sich bei der DAK.
TK-Chef Jens Baas betont die Bedeutung einer wertschätzenden Unternehmenskultur, die zur Zufriedenheit und damit zur Gesundheit der Beschäftigten beitragen kann. Die Debatte um den hohen Krankenstand ist nicht neu und wurde zu Jahresbeginn durch Vorschläge wie den "Karenztag" des Allianz-Chefs Oliver Bäte angefacht.
Das elektronische Meldeverfahren, das 2021 eingeführt wurde, hatte einen sprunghaften Anstieg bei den registrierten Fehltagen verursacht, der inzwischen abgefallen ist. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen werden nun digital übermittelt und machen die Statistik verlässlicher.