23. November, 2024

Health

Krankenstand in Pflegeberufen erreicht neuen Höchststand – Call to Action am Tag der Pflegenden

Krankenstand in Pflegeberufen erreicht neuen Höchststand – Call to Action am Tag der Pflegenden

Der Krankenstand unter Pflegefachkräften in Deutschland hat einen neuen Spitzenwert erreicht. Aus einer aktuellen Analyse der Techniker Krankenkasse geht hervor, dass Pflegepersonal in Heimen und Kliniken im letzten Jahr im Durchschnitt 29,8 Tage krankgeschrieben war, eine signifikante Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren.

Im Kontext des Tages der Pflegenden hob die Techniker Krankenkasse die Dringlichkeit hervor, die hohen Fehlzeiten in der Pflege als klares Alarmsignal zu begreifen. Die enormen gesundheitlichen Belastungen des Berufsstandes seien offensichtlich und resultierten sowohl aus körperlichen als auch psychischen Anforderungen des Alltags, so Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kasse.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz brachte die heikle Situation zum internationalen Aktionstag erneut auf den Tisch und forderte verstärkte finanzielle Unterstützung für die häusliche Pflege durch Angehörige. Eine pauschale Aufstockung des Pflegegeldes um 300 Euro und die Einführung eines "Pflegezeitgeldes" ähnlich dem Elterngeld, könnten nach Meinung der Stiftung wesentliche Entlastungen bringen.

Der dramatische Pflegenotstand wird von der Bundesagentur für Arbeit bestätigt. Laut aktueller Zahlen sind im letzten Jahr rund 1,7 Millionen Menschen in der Pflege beschäftigt gewesen, ein leichter Anstieg im Jahresvergleich. Ebenso zeigt sich die hohe Teilzeitarbeitsquote besonders unter weiblichen Pflegekräften.

Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, sieht ebenfalls erheblichen Handlungsbedarf in der Pflegebranche und bestätigt das Vorliegen einer massiven Arbeitsüberlastung. Die Bundesregierung setzt daher auf Maßnahmen wie reformierte Pflegeentlastungen zu Hause, Anwerbung ausländischer Fachkräfte und Weiterbildungsförderung, um dem wachsenden Pflegebedarf entgegenzuwirken.

Im Zuge dieser Entwicklungen verspricht Bundeskanzler Olaf Scholz, dass trotz notwendiger Sparmaßnahmen, die Pflege und Sicherheit kranker Menschen nicht beschnitten werden sollen.