Das deutsche Gesundheitssystem steht vor einer finanziellen Herausforderung: Fast alle Krankenkassen werden ihre Zusatzbeiträge in naher Zukunft beträchtlich erhöhen, warnt Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse. Aufgrund einer prognostizierten Finanzierungslücke von über 14 Milliarden Euro für das Jahr 2025 werden die Versicherten mit einem erheblichen Kostenschub konfrontiert, erklärte Baas in einem Gespräch mit der 'Rheinischen Post'. Nach den Berechnungen des Schätzerkreises sieht das Bundesgesundheitsministerium für 2024 einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,5 Prozent vor – ein Sprung von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Diese Entwicklung spiegelt die zunehmenden Milliardenausgaben für die Gesundheitsversorgung wider. Der genaue Zusatzbeitrag, den jede Krankenkasse von ihren Versicherten verlangt, variiert je nach individueller Finanzlage. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich neben dem Zusatzbeitrag auch den allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttolohns. Für Mitglieder, deren Kasse die Beiträge anhebt, besteht ein Sonderkündigungsrecht. Auch die Techniker Krankenkasse (TK), Deutschlands größte gesetzliche Krankenkasse mit über elf Millionen Versicherten, plant eine Anhebung ihres Zusatzbeitrags. Baas versicherte jedoch, dass die Erhöhung voraussichtlich unterhalb des durchschnittlichen Wachstums von 0,8 Punkten liegen werde. Ziel sei es, unter dem durchschnittlichen Zusatzbeitrag zu bleiben und die Belastung für die Versicherten zu mildern.
Wirtschaft
Krankenkassen in Alarmbereitschaft: Zusatzbeiträge steigen deutlich
