26. April, 2025

Politik

Krankenkassen fordern umgehende Maßnahmen zur Eindämmung wachsender Sozialbeiträge

Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen hat die künftige Bundesregierung mit einem dringenden Appell aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die einen rasanten Anstieg der Sozialbeiträge eindämmen sollen. Es wird auf die Notwendigkeit eines Ausgabenmoratoriums noch vor der kommenden Sommerpause hingewiesen, um insbesondere Honorar- und Preiserhöhungen, die die Einnahmen der Krankenkassen übersteigen könnten, von vornherein abzuwenden. „Wir haben bereits zu Jahresbeginn beispiellose Beitragserhöhungen verzeichnet. Daher besteht ein dringender Handlungsbedarf“, hebt Florian Lanz, der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, hervor.

Diese Forderung steht im Kontext der jüngsten Äußerungen des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, welcher sich vehement für grundlegende Reformen im Bereich der sozialen Sicherungssysteme ausgesprochen hat. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ betonte Klingbeil, dass eine Modernisierung des Systems in den kommenden vier Jahren unabdingbar sei, um es vor möglichen populistischen Eingriffen zu schützen. Zudem regte er an, die Grundlagen der Beitragszahlerbasis zu erweitern, indem beispielsweise Beamte in das System eingebunden werden. Ferner zeigte Klingbeil Offenheit gegenüber Fondslösungen als Ergänzung zur gesetzlichen Rente.

Florian Lanz, der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, stimmt zwar zu, dass Strukturreformen von zentraler Bedeutung sind, mahnt jedoch, dass nicht allein die Ergebnisse von Reformkommissionen abgewartet werden sollten. Er unterstreicht: „Der Schutz der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler erfordert jetzt umgehendes und entschiedenes Handeln.“

Fachleute warnen bereits vor einem weiteren spürbaren Anstieg der Sozialbeiträge im nächsten Jahr, was vor allem auf die demografische Entwicklung zurückzuführen ist. Aktuell belaufen sich die Beiträge zur Krankenversicherung auf 14,6 Prozent, ergänzt durch einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent, während der Beitrag zur Pflegeversicherung bei Versicherten mit Kind 3,6 Prozent beträgt. Die Arbeitslosenversicherung liegt derzeit bei 2,6 Prozent, und die Rentenversicherung schlägt mit 18,6 Prozent zu Buche. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung in Deutschland stellt dabei einen erheblichen Belastungsfaktor dar und erfordert schnelles Agieren seitens der politischen Entscheidungsträger, um die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme auch in Zukunft zu gewährleisten.