08. Oktober, 2024

Politik

Krankenhausreform: Lauterbachs Vision für effizientere Versorgung

Krankenhausreform: Lauterbachs Vision für effizientere Versorgung

Die von der Ampelkoalition geplante Krankenhausreform steht kurz vor der Verabschiedung im Bundestag und soll noch in diesem Jahr in Kraft treten. Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach zeigt sich zuversichtlich, dass diese umfassende Reform, die als die bedeutendste der letzten zwanzig Jahre gilt, im Bundesrat angenommen wird. Die Diskussionen mit den Ländern waren zum Teil kontrovers, doch der Austausch wurde intensiv gesucht, um einen Konsens zu erzielen und das Reformvorhaben nicht im Vermittlungsausschuss scheitern zu lassen. Lauterbach betonte, dass ein Scheitern katastrophale Folgen für die Krankenhauslandschaft in Deutschland hätte.

Kern des neuen Gesetzes sind tiefgreifende Umstrukturierungen, die auf eine höhere Spezialisierung und Effizienz der Krankenhäuser abzielen. Beispielsweise sollen ländliche Kliniken künftig ambulante Facharztbehandlungen anbieten können, sofern in der Region entsprechende Fachärzte fehlen. Ein zentrales Element der Reform ist die Einführung eines neuen Bezahlungssystems: Statt der bisher genutzten Fallpauschalen sollen sogenannte Vorhaltepauschalen eingeführt werden. Diese sollen den Krankenhäusern finanzielle Sicherheit bieten, unabhängig von der Anzahl der behandelten Patienten.

Deutschland weist mit rund 1.700 Kliniken und einer sehr hohen Bettendichte eine besondere Krankenhausstruktur in Europa auf. Viele Betten sind jedoch oftmals ungenutzt und zahlreiche Einrichtungen kämpfen mit finanziellen Verlusten. Die Reform wird von den Ampelparteien als großer Fortschritt gewertet, während die Notwendigkeit für weniger Bürokratie und mehr Spezialisierung im Fokus steht. Einheitliche Qualitätsstandards sollen zudem sicherstellen, dass Patienten die geeigneten Kliniken für ihre jeweilige Behandlung finden, wodurch Know-how konzentriert und die Behandlungsqualität gesteigert werden soll.