Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach von der CSU äußert deutliche Bedenken hinsichtlich der Risiken, die die neue Krankenhausreform für spezialisierte Fachkliniken mit sich bringen könnte. Diese Einrichtungen, die sich auf spezielle Erkrankungen oder Altersgruppen konzentrieren, könnten laut Gerlach gefährdet sein, da sie nicht den bundesweit definierten Standards entsprechen. Auch andere Krankenhäuser könnten rasch in existenzielle Schwierigkeiten geraten, sollte es ihnen nicht gelingen, die strengen Anforderungen hinsichtlich Personal und zusätzlicher Leistungsbereiche zu erfüllen.
Die kürzlich vom Bundesrat trotz langjähriger bayerischer Kritik verabschiedete Reform sieht eine grundlegende Änderung der Vergütungsstruktur vor. Zukünftig sollen 60 Prozent der Vergütungen durch die Bereitstellung bestimmter Angebote gedeckt werden, um unnötige Eingriffe und steigende Fallzahlen zu reduzieren.
Gerlach kritisiert insbesondere die mangelnde Flexibilität, die den Ländern durch die Reform auferlegt wird. Durch die neuen Vorgaben sehen sich die Bundesländer in ihrer Fähigkeit eingeschränkt, Ausnahmen in der Krankenhausplanung zuzulassen. Diese starre Regelung könnte in ländlichen Regionen zu einer Verschlechterung der Versorgung führen, da bestehende kleinteilige Leistungsangebote nicht mehr vollständig bedient werden können.