21. Oktober, 2024

Politik

Krankenhausreform: Eine Chance für Qualität und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Krankenhausreform: Eine Chance für Qualität und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat klargestellt, dass die geplante Krankenhausreform unweigerlich zur Schließung einiger Kliniken führen wird. Laut Lauterbach, der sich mit der "Bild am Sonntag" unterhielt, könnte die Zahl der Krankenhäuser in den nächsten zehn Jahren um ein paar Hundert sinken. Diese Entwicklung sieht er als notwendig, da der derzeitige medizinische Bedarf einen solch hohen Krankenhausschwund rechtfertigt. Immerhin steht gegenwärtig jedes dritte Krankenhausbett ungenutzt, und Personalnot herrscht allenthalben. Besonders in westdeutschen Großstädten sollen Kliniken schließen, während ländliche Krankenhäuser durch Zuschläge unterstützt werden, um ihre Existenz zu sichern.

Die Reform strebt zudem an, eine flächendeckende Versorgung und eine höhere Behandlungsqualität zu gewährleisten. Verlautbart wurde, dass Krankenhäuser auf dem Land erhalten bleiben sollen, während städtische Kliniken ihre Funktionsweise überdenken müssen. Die Umgestaltung zielt darauf ab, ein unkontrolliertes Kliniksterben zu verhindern, betonte Lauterbach.

Die geplante Reform, vom Bundestag beschlossen und noch im Ratsverfahren, soll ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten. Ziel ist eine Neuausrichtung der Krankenhausfinanzierung und Spezialisierung bei komplexen Eingriffen. Diese Reform könnte, laut Lauterbach, vielleicht sogar einen Anstieg der Krankenkassenbeiträge für 2025 mit sich bringen, jedoch erwartet er danach keine weiteren Erhöhungen in 2026. Die von Experten empfohlene Beitragsanpassung hält der Minister für eine theoretische Berechnung, wobei jede Krankenkasse ihre Sätze individuell festlegt.

Diese Reform wird, laut Kritikern, unter anderem von CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge, als kostspielig angesehen und könnte laut diesem "angesichts der Beitragsexplosion" nicht die erhoffte Preisgünstigkeit für Versicherte bieten. Trotz Kritik ist Lauterbach zuversichtlich, dass die beschlossenen und bevorstehenden Reformen langfristig die finanzielle Belastung der Versicherten mildern werden.