Autobesitzer in Deutschland sehen sich einem weiteren Anstieg der Kfz-Versicherungsprämien gegenüber, wie die Hannover Rück prognostiziert. Mit Blick auf das Jahr 2025 kündigte Michael Pickel, der scheidende Deutschlandchef des drittgrößten Rückversicherers weltweit, beim jährlichen Treffen der Branche in Baden-Baden deutliche Erhöhungen an. Zu den Treibern dieser Entwicklung zählen teurere Ersatzteile und Reparaturen, die die Kosten weiter in die Höhe treiben.
Im Detail rechnet die Hannover Rück mit einem Anstieg der Prämien für Haftpflicht- und Teilkaskoversicherungen um durchschnittlich acht Prozent und bei Vollkasko um etwa zwölf Prozent. Ein beträchtlicher Teil der Versicherungsnehmer könnte sogar noch höhere Erhöhungen erleben, wie das Vergleichsportal Verivox bereits im September vorhergesagt hatte. Trotz dieser Maßnahmen bleibt die Aussicht für die Branche düster: Die Einnahmen könnten erneut nicht ausreichen, um den gesamten Schadenaufwand abzudecken.
Auch der weltgrößte Rückversicherer, Munich Re, sieht Handlungsbedarf und fordert von den Erstversicherern, ihre Prämienpolitik zu überdenken. Insbesondere die Auswirkungen von Naturkatastrophen und der Einfluss des Klimawandels sollen stärker in der Preisgestaltung berücksichtigt werden. Dabei bleiben Großereignisse wie Überschwemmungen und Hurrikans weiterhin im Fokus, während sich die Rückversicherer mehr und mehr aus der Deckung kleinerer Katastrophenschäden zurückziehen.
Ein weiteres Thema für die Munich Re bleibt die Cyber-Versicherung. Trotz geplanter Expansion in diesem Bereich hat der Versicherer sein Engagement reduziert, vor allem in Bezug auf staatliche Cyberangriffe. Während die Einnahmen im Cyberbereich leicht zurückgingen, verspricht der europäische Markt Wachstumspotential, da hier der Bedarf an Cyber-Versicherungen noch nicht umfassend gedeckt ist.