04. März, 2025

Wirtschaft

Kraftakt in der Petrochemie: Fusion von Borealis und Borouge

Kraftakt in der Petrochemie: Fusion von Borealis und Borouge

Ein bedeutender Meilenstein formiert sich im globalen Kunststoffmarkt: Die Petrochemie-Riesen Borealis und Borouge stehen kurz vor einer Fusion, wie die Muttergesellschaften in Wien bekanntgegeben haben. Dieser Zusammenschluss, der noch letzte rechtliche Freigaben benötigt, verspricht ein neues Schwergewicht auf der Weltbühne der Kunststoffe. Borealis ist zu 75 Prozent im Besitz des österreichischen Öl-, Gas- und Chemiekonzerns OMV, während Borouge mehrheitlich von dem Staatskonzern Adnoc aus Abu Dhabi gehalten wird, der 54 Prozent der Anteile kontrolliert. Geplant ist die Gründung eines Joint Ventures unter dem Namen Borouge Group International, an dem sowohl OMV als auch Adnoc jeweils etwa 47 Prozent der Anteile halten werden. Zusätzlich sieht der Plan einen milliardenschweren Expansionsschritt vor: Das Joint Venture soll für rund 9 Milliarden Euro den Chemiekonzern Nova Chemicals erwerben. OMV plant, das neue Unternehmen mit einer Kapitalspritze von 1,6 Milliarden Euro zu unterstützen. Die Fusion soll die Stärke beider Unternehmen vereinen, insbesondere in Bereichen wie der Herstellung von Polyolefin-Lösungen und dem Recycling. Borealis ist in diesen Bereichen bereits als einer der führenden Anbieter global anerkannt und produziert unter anderem Schläuche, Folien und Gehäuse für Haushalts- und Elektronikgeräte. Adnoc plant derweil, seinen Einfluss im Chemiesektor kontinuierlich auszubauen und verfolgt ambitionierte Investitionsprojekte, um das Geschäft mit Erdgas, Chemikalien und saubereren Energien zu globalisieren. Mit einem Umsatz von rund 34 Milliarden Euro und etwa 23.000 Mitarbeitern ist OMV eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs, an dem der Staat 31,5 Prozent hält.