Wenn Sie den Konsumgütersektor nach Schnäppchen durchforsten, sollten Sie einen genaueren Blick auf Kraft Heinz und Hershey werfen. Beide Unternehmen sind für ikonische Marken bekannt, aber ihre Aktien haben in letzter Zeit eine eher enttäuschende Entwicklung verzeichnet. Während die Aktie von Kraft Heinz etwa 20 Prozent unter ihrem Dreijahreshoch liegt, ist Hershey um etwa 25 Prozent von ihrem Höchstwert gefallen.
Diese Situation könnte für Einkommensinvestoren eine attraktive Gelegenheit darstellen. Besonders erwähnenswert ist die attraktive Dividendenrendite von Kraft Heinz, die bei 4,5 Prozent liegt. Im Vergleich dazu bietet Hershey eine etwas niedrigere, aber dennoch respektable Rendite von 2,7 Prozent. Mit Blick auf den S&P 500 Index, der derzeit eine Rendite von nur 1,2 Prozent bietet, wirken diese Zahlen besonders ansprechend.
Allerdings ist nach der Dividendenrendite der nächste wichtige Faktor die Stabilität der Dividenden. Hier schneidet Hershey besser ab, da das Unternehmen seit 15 Jahren seine Dividende stetig erhöht hat. Kraft Heinz hingegen hat seine Dividende vor einiger Zeit gekürzt und seitdem auf demselben Niveau gehalten.
Doch warum fallen die Aktienkurse dieser beiden Schwergewichte des Konsumgütersektors? Bei Kraft Heinz ist die Antwort in der Vergangenheit des Unternehmens zu finden. Die Fusion von Kraft und Heinz war zwar ambitioniert, das erhoffte Kostensenkungspotenzial konnte jedoch nicht vollständig realisiert werden. Obwohl prominente Investoren wie Warren Buffett an der Fusion beteiligt waren, steht Kraft Heinz nun vor der Herausforderung, sich neu zu orientieren und das Geschäft durch Innovations- und Markenaufbau zu stärken.
Hershey hingegen hat mit ganz anderen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die kürzlich durchgeführte Umstellung des Vertriebssystems hat zu vorübergehenden Verzerrungen in den Ergebnissen geführt. Zusätzlich verursachen saisonale Spitzen in der Nachfrage und die Schwankungen der Kakaopreise eine gewisse Unsicherheit. Trotz dieser Herausforderungen zeigt Hershey Flexibilität in der Anpassung von Preisen, Produkten und Verpackungsgrößen und bleibt langfristig gut aufgestellt.
Interessant bleibt die Frage, wie neue Gewichtsverlust-Medikamente das Konsumverhalten beeinflussen könnten und ob dies einen signifikanten Einfluss auf die Nachfrage nach Schokolade haben dürfte. Jedoch dürfte die Beliebtheit von Schokoladenprodukten und die Schwierigkeit der Menschen, Diäten langfristig einzuhalten, diesen Einfluss eher begrenzen.
Unterm Strich scheint Hershey trotz der kurzfristigen Herausforderungen die attraktivere Investitionsmöglichkeit zu sein. Die langfristige Steigerung der Dividende spiegelt das Vertrauen des Unternehmens in seine Zukunft wider. Kraft Heinz könnte ebenfalls erfolgreich sein, aber die Herausforderungen erscheinen komplexer und der Weg zur Transformation länger.