14. November, 2024

Politik

Kostspielige Zukunft des Deutschlandtickets: Söder fordert Neuausrichtung

Kostspielige Zukunft des Deutschlandtickets: Söder fordert Neuausrichtung

Die finanzielle Zukunft des Deutschlandtickets steht auf dem Prüfstand, wie CSU-Vorsitzender Markus Söder verkündete. Der bayerische Ministerpräsident sieht in der langfristigen Beibehaltung des 49-Euro-Tickets wenig Potenzial. Stattdessen schlägt er vor, ein einmal jährlich nutzbares Ferienticket für 49 Euro zu finanzieren, das für attraktive Reisemöglichkeiten, wie zum Beispiel nach Bayern, genutzt werden könnte. Dauerhaft ließe sich der derzeitige Preis des Deutschlandtickets kaum beibehalten.

Söder kritisiert, dass durch die derzeitige Subventionierung des Deutschlandtickets zu wenig Mittel in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur fließen. Bereiche wie Schiene, Verkehr, Brücken und Wohnungen benötigten nach seiner Ansicht deutlich höhere Investitionen. Die aktuelle finanzielle Belastung für Bayern liegt bei stolzen 400 Millionen Euro jährlich. Durch ein alternatives Modell mit einem Ferienticket könnten erhebliche Einsparungen erzielt und in die Infrastruktur reinvestiert werden.

Die Pläne für das Deutschlandticket könnten zudem durch das mögliche Ende der Ampelkoalition und den nicht verabschiedeten Haushalt ins Wanken geraten. Baden-Württemberg und Niedersachsen drängen auf eine Gesetzesänderung zur Sicherung der Finanzierung. Das Ticket erlaubt die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in ganz Deutschland - außer Fernverkehrszüge wie ICEs, ICs und TGVs. Trotz rechtlicher Unsicherheiten soll das Ticket, wie das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium betont, auch im nächsten Jahr bestehen bleiben. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann warnt jedoch, dass ungenutzte Mittel dringend übertragen werden müssten, sonst könnte eine Preissteigerung drohen.