Amazon hat im Jahr 2019 ein ambitioniertes Projekt angekündigt, das die Konkurrenz zu Elon Musks Starlink aufnimmt: Project Kuiper. Mit der Planung von 3.236 Satelliten und 92 Raketenstarts erscheint das Vorhaben im Vergleich zu Starlinks 12.000 Satelliten fast bescheiden. Doch die Kostenfrage sorgt für Unruhe: Ursprünglich auf rund 10 Milliarden Dollar geschätzt, könnten die Ausgaben laut der Analyse von Quilty Space rapide auf bis zu 20 Milliarden Dollar steigen.
Amazon steht finanziell solide dar, mit 89 Milliarden Dollar in Barmitteln und liquiden Mitteln, doch die zunehmenden Kosten könnten das Unternehmen trotzdem belasten. Interessanterweise steht der ehemalige Starlink-Chef Rajeev Badyal an der Spitze des Projekts, der zuvor mit Musk aneinandergeriet. Diese Vergangenheit könnte die Ursache für zusätzliche Verzögerungen und Kosten sein.
Erschwerend kommt hinzu, dass Amazon seine Raketenstartdienste nicht intern bewältigt, sondern auf den Markt angewiesen ist. Kooperationen mit Branchenriesen wie Boeing, Lockheed Martin und sogar Blue Origin unterstreichen den externen Bedarf. Die Platzierung des Projekts Kuiper innerhalb der eher schwachen Devices & Services-Sparte des Unternehmens lässt zudem Fragen aufkommen.
Auch wenn Amazon mittelfristig keine schwarzen Zahlen schreiben dürfte, gibt es optimistische Szenarien: Bei einem hypothetischen Kundenstamm von 100 Millionen zahlenden Nutzern locken jährliche Einnahmen von 36 Milliarden Dollar. Doch der Weg dorthin ist noch lang.
Interessierte Anleger sollten genau hinschauen: Die Analysten des Motley Fool Stock Advisors haben Amazon nicht unter die Top 10 der Kaufempfehlungen aufgenommen. Aber andere flinkere Optionen könnten in den kommenden Jahren deutliche Renditen liefern.