Was passiert, wenn ambitionierte Klimaziele auf die harten Fakten der Wirtschaft treffen? Ganz einfach: Es wird teuer. Und zwar so richtig. Deutschland findet sich in einer finanziellen Zwickmühle wieder, die schneller zuschnappt, als man 'erneuerbare Energien' sagen kann.
Im September hat der deutsche Staat für die Förderung von Solar- und Windenergie mal eben 2,6 Milliarden Euro ausgegeben – das Problem dabei: Es kam nur ein Bruchteil davon wieder herein.
Die große Idee hinter der ganzen Sache, die sogenannte Energiewende, klingt erstmal nach einer strahlenden Zukunft. Doch der Glanz verliert sich etwas bei einem Blick auf die Strombörse: Dort wurden im selben Zeitraum gerade einmal 145 Millionen Euro eingenommen. Die Rechnung, die dann bleibt, geht auf keine Kuhhaut und schon gar nicht auf den Bundeshaushalt.
Es ist nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch des Prinzips. Der Bund hat zwar den Geldhahn weiter aufgedreht und weitere Milliarden für die Subventionierung bereitgestellt, aber selbst diese scheinen im bodenlosen Loch der Ökostromförderung zu verschwinden.
Die EEG-Umlage, dieses kleine Monster, das dafür sorgt, dass Produzenten von grünem Strom über 20 Jahre eine feste Vergütung erhalten, egal wie der Marktpreis steht, ist eigentlich eine feine Sache – für die Produzenten. Für den Steuerzahler sieht das Ganze weniger rosig aus.
Besonders dann, wenn der Strommarkt an manchen Tagen die erzeugte Energie zu null Euro oder gar negativen Preisen abzunehmen gezwungen ist.
Jetzt könnte man meinen, das ist eben der Preis der Zukunft. Doch selbst Zukunft hat ihren Preis, und der sollte nicht unsere finanzielle Stabilität kosten. Michael Kruse von der FDP bringt es auf den Punkt: Das System braucht dringend eine Generalüberholung.
Nicht nur, dass wir uns von den teuren Subventionen ein Stück weit verabschieden müssen, wir sollten auch den Markt entscheiden lassen, wo und wie am besten investiert wird.
In der Zwischenzeit hat die Regierung zwar Pläne in der Schublade, die größere Solaranlagen von der Förderung ausschließen sollen, sobald der Markt ins Minus rutscht.
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Das ist ein Anfang, aber es kratzt nur an der Oberfläche eines tiefer liegenden Problems. Denn die aktuellen Förderregelungen gelten weiterhin und die neuen Pläne umfassen nur Neuanlagen.
Die Situation ist paradox: Auf der einen Seite boomt der Ausbau der Solarenergie, auf der anderen Seite können wir uns diesen Boom kaum leisten. Vielleicht müssen wir den romantischen Gedanken von Solarmodulen auf jedem Dach überdenken und stattdessen größere, effizientere Anlagen fördern, die auch wirtschaftlich Sinn machen.
Es bleibt spannend, wie sich dieser Herbst entwickelt. Nicht nur wettertechnisch, sondern auch finanziell. Denn am Ende könnte ein stürmischer Wind durch die EEG-Konten wehen, der uns alle ein bisschen kälter unter der Decke der Energiewende zittern lässt.