Volkswagen hat die jüngsten Einsparungsvorschläge von IG Metall und Betriebsrat für unzureichend befunden. Eine nachhaltige Senkung von 1,5 Milliarden Euro sei nach eingehender Prüfung nicht zu erkennen, so der Konzern. Zwar könnten kurzfristig positive Effekte entstehen, langfristig entlasteten die Maßnahmen jedoch nicht, erklärte Volkswagen. Dennoch wolle man weiterhin im Dialog mit der Arbeitnehmervertretung bleiben, um zukunftsfähige Lösungen zu finden.
Die IG Metall reagierte enttäuscht auf die Zurückweisung der Vorschläge. Der Konzern hatte die konstruktiven Beiträge der Arbeitnehmerseite in den Medien abgetan, beklagte ein Sprecher der Gewerkschaft. Man habe sich in den Verhandlungen stark auf die Position von Volkswagen zubewegt, welche weiterhin an den Maximalforderungen festhielten. Das Konzept bringe jedoch die versprochene finanzielle Entlastung, so der Sprecher der IG Metall.
Vergangene Woche legten IG Metall und Betriebsrat ein eigenes Konzept zur Zukunft des Autobauers vor, das Ersparnisse in Höhe von 1,5 Milliarden Euro in Aussicht stellte. Geplant war, eine mögliche Tariferhöhung in einen Zukunftsfonds umzuleiten und vordergründig nicht auszuzahlen. Im Gegenzug solle VW auf Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Volkswagen müsse den Vorschlag jedoch zunächst finanziell bewerten.
Volkswagen steht harten Forderungen gegenüber und fordert eine zehnprozentige Lohnkürzung, während Werkschließungen und Kündigungen drohen. Laut Konzernkreisen ändern die Pläne der Gewerkschaft nichts an der bestehenden Überkapazität und würden die Lohnerhöhung lediglich aufschieben, was in zwei Jahren zu Kostensteigerungen führe.
Die Tarifverhandlungen werden am 9. Dezember fortgesetzt, und ab dem 1. Dezember könnten Arbeitniederlegungen erfolgen. IG Metall plant bereits Warnstreiks ab Anfang Dezember, hat jedoch noch keine spezifischen Termine veröffentlicht.