Ein neuer Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sorgt für Unruhe in der Kosmetikbranche: Nahezu 300 auf dem europäischen Markt erhältliche Produkte beinhalten gesundheitsgefährdende oder umweltschädliche Chemikalien. Diese Entdeckung bedroht das Vertrauen der Verbraucher in Eyeliner, Lipliner und Haarpflegeprodukte, die oft ohne Hinterfragen genutzt werden. Die ECHA mit Sitz in Helsinki deckte auf, dass in zahlreichen untersuchten Produkten Stoffe zum Einsatz kamen, die sich in der Umwelt nur langsam abbauen und potenziell fortpflanzungsgefährdend oder sogar krebserregend sein könnten. Besonders bedenklich: Die unerlaubten Substanzen finden sich nicht nur in preisgünstigen Produkten, sondern sind über alle Preiskategorien hinweg ein Thema. Die Untersuchungen fanden in einem umfassenden Rahmen von 13 europäischen Ländern wie Deutschland, Österreich und Italien statt. In fast 6 Prozent von gut 4.500 analysierten Kosmetika wurden die besorgniserregenden Stoffe identifiziert. Besonders frappierend ist der Einsatz von Perfluorononyl Dimethicone und Decamethylcyclopentasiloxan, Letzteres bekannt als D5 oder Cyclopentasiloxane. Diese gehören zu den sogenannten Ewigkeitschemikalien (PFAS), die in der natürlichen Umwelt kaum abgebaut werden. Die nationalen Behörden haben bereits Schritte eingeleitet, um diese Produkte aus den Regalen zu nehmen, doch sind die Untersuchungen noch nicht in allen Fällen abgeschlossen. Verbraucherinnen und Verbraucher werden aufgefordert, die Inhaltsstofflisten ihrer Kosmetikprodukte kritisch zu prüfen, da keine Preisgruppe von diesen gefährlichen Stoffen verschont geblieben ist.