17. Oktober, 2024

Technologie

Kontroverses Update bei X sorgt für Aufruhr

Kontroverses Update bei X sorgt für Aufruhr

Elon Musk bringt ein heiß diskutiertes Update für die Plattform X auf den Markt, das es Nutzern ermöglicht, Beiträge anderer einzusehen, auch wenn diese sie blockiert haben. Der Milliardär, der das soziale Netzwerk im Jahr 2022 übernommen hat, verteidigt den Schritt als längst überfällig, während er auf breite Kritik von Seiten der User stößt.

Einige Nutzer empfinden aufgrund der Möglichkeit, dass „seltsame Typen“ oder „unangenehme Personen“ ihre Beiträge sehen könnten, Unbehagen. Andere befürchten, dass dies gerade unliebsamen Akteuren in sozialen Netzwerken Vorschub leisten könnte. Besonders Frauen haben bisher die Blockierfunktion genutzt, um sich gegen unerwünschte Aufmerksamkeit zu schützen. Musks Entscheidung, genau diese Funktion zu ändern, ruft bei ihnen Unverständnis hervor.

Der Mitbewerber Bluesky, der nach Musks Twitter-Übernahme einen Nutzeransturm verzeichnete, betont aktiv, dass seine Benutzer weiterhin die Möglichkeit haben, unerwünschte Zugriffe zuverlässig zu blockieren. „Bei Bluesky nehmen wir die Online-Sicherheit ernst“, erklärte das Unternehmen auf X.

Einige Nutzer der Plattform X erhielten bereits eine Vorwarnung bezüglich des anstehenden Updates. Auch wenn blockierte Accounts künftig öffentliche Beiträge einsehen können, bleibt ihnen eine Interaktion untersagt. Nutzer können weiterhin die Sichtbarkeit ihrer Beiträge durch den Schutz ihres Accounts individuell anpassen.

Das Update ist eine von vielen Änderungen seit Musks Übernahme, die nach Meinung einiger Organisationen zu einem Anstieg von Hassrede im Netz führte. Berichte von der Anti-Defamation League und dem Centre for Countering Digital Hate belegen einen beinahe dreifachen Anstieg rassistischer Beleidigungen seit der Übernahme im Oktober 2022. Auch das Institute of Strategic Dialogue berichtete von einer Verdopplung antisemitischer Beiträge.

Weitere Untersuchungen sehen zudem eine Zunahme an Islamophobie, Fehlinformationen und anti-LGBT-Rhetorik, was die Medienüberwachungsgruppe GLAAD dazu veranlasste, X als „die gefährlichste Plattform für LGBTQ-Personen“ im vergangenen Jahr zu bezeichnen. Zusätzlich steht ein weiteren Update der Nutzungsbedingungen bevor, das ab dem 15. November die Nutzung von Nutzerbildern, Videos und Audiodaten zur Schulung von KI-Modellen wie Grok erlaubt, was weiteren Unmut bei Nutzern hervorruft.