Sparer, die auf eine Lifetime Isa (Lisa) setzen, müssen sich hüten: Hohe Strafen von bis zu 11.000 Pfund drohen, wenn Gelder nicht korrekt verwendet werden. Werden Beträge aus der Lisa für andere Zwecke als den Erwerb des ersten Eigenheims, die Altersvorsorge oder bei schwerer Krankheit entnommen, kassiert das Finanzamt eine Strafgebühr. Besonders betroffen sind Käufer, die Immobilien über der 450.000-Pfund-Grenze erwerben – eine Schwelle, die viele als realitätsfern kritisieren.
Im vergangenen Jahr wurden 74.000 Sparer mit Strafgebühren belegt. Fast 16.000 von ihnen mussten mehr als 1.000 Pfund zurückzahlen, während 851 Sparer gar über 5.000 Pfund berappten. Ganze 25 Sparer erreichten sogar den Höchstbetrag von 11.000 Pfund. Diese Statistiken wurden durch die App Plum auf Basis des Informationsfreiheitsgesetzes aufgedeckt.
Die im Jahr 2017 eingeführte Lisa erlaubt jährliche Einzahlungen von bis zu 4.000 Pfund, wobei ein staatlicher Bonus von 1.000 Pfund winkt. Auszahlungen für andere Zwecke als den Hauskauf oder die Rente ziehen jedoch eine 25-prozentige Strafgebühr nach sich. Dies führt dazu, dass sowohl der Bonus als auch ein Teil des angesparten Guthabens verloren gehen.
In den letzten 12 Monaten mussten über 100.000 Sparer insgesamt 75 Millionen Pfund an den Fiskus entrichten, so das britische Finanzamt HMRC.
Rajan Lakhani von Plum äußerte, der finanzielle Druck des Mietens mache es immer schwieriger, für das erste Eigenheim zu sparen. Da die Preise in vielen Regionen die 450.000-Pfund-Marke überschreiten, fordert er eine Anhebung der Grenze auf 600.000 Pfund. Martin Lewis, ein Konsumentenvertreter, unterstützt diese Forderung und fordert eine Anpassung der Lisa-Strafen, um die Nutzung als beabsichtigtes Sparinstrument zu ermöglichen.
Ein Sprecher des Schatzamtes betonte, dass steuerliche Entscheidungen im Gesamtkontext des Haushalts getroffen werden. Die Regierung strebe den Bau von 1,5 Millionen neuen Wohnungen an, um den Traum vom Eigenheim für mehr Menschen zu verwirklichen.