In der spanischen Stadt Valencia gingen Lehrer und Familien trotz schlechten Wetters auf die Straße, um dringend notwendige Maßnahmen zur Beseitigung der Schäden in Schulen zu fordern, die durch die verheerenden Überschwemmungen Ende Oktober in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese Naturkatastrophe führte nicht nur zu über 220 Todesopfern, sondern beeinträchtigte auch die Bildung von tausenden Kindern, was die Wut der Anwohner weiter anheizte.
Mit Plakaten, die den Rücktritt des valencianischen Regierungschefs Carlos Mazon forderten, demonstrierten etwa 5.000 Menschen knapp einen Monat nach dem katastrophalen Ereignis. Der Vorwurf: Die regionale Regierung habe die Aufräumarbeiten den Lehrkräften und Schülern überlassen, so der Lehrerverband STEPV. Noch immer seien fünf Personen in der Region Valencia vermisst und etwa 30 Schulen blieben geschlossen, was rund 13.000 Kindern den Zugang zu Bildung verwehre.
Die Kritik an der Handhabung der Flutkatastrophe durch die Regionalregierung reißt nicht ab. Eine Sprecherin der Valencianischen Regierung betonte jedoch, dass seit dem 11. November etwa 32.000 Schüler in die Schulen der betroffenen Gebiete zurückgekehrt seien. Bildungsminister Daniel McEvoy ergänzte, dass außergewöhnliche Reinigungsmaßnahmen in den Bildungseinrichtungen durchgeführt würden. Mazon wies Vorwürfe der Untätigkeit zurück und erklärte, dass Warnungen vor der Flut zu spät an die Bewohner gesendet worden seien. Fehler räumte er ein, doch einen Rücktritt lehnt er ab, mit dem Zusatz, dass auch die nationale Institution zur Messung der Wasserstände Mitschuld an der späten Herausgabe von Warnungen trage.
Ein Zusammenkommen von Empörung und berechtigtem Unmut über den Umgang mit einer derartigen Krisensituation spiegelt sich in den Protesten wider. Die turbulente Lage erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Verantwortlichkeiten und bessere Vorkehrungen für mögliche zukünftige Naturkatastrophen.