Nach der vehementen Ablehnung von Vorwürfen über Missstände in der brasilianischen E-Auto-Fabrik des chinesischen Automobilherstellers BYD durch den beauftragten Bauunternehmer Jinjiang Group, hat sich eine arbeitsrechtliche Kontroverse weiter zugespitzt. Brasilianische Arbeitsaufsichtsbehörden hatten im letzten Monat enthüllt, dass 163 chinesische Staatsangehörige in der BYD-Anlage in Bahia unter Bedingungen arbeiteten, die als 'sklavenähnlich' bezeichnet wurden. Jinjiang wies diese Vorwürfe als unbegründet zurück und erklärte, Missverständnisse seien auf Übersetzungsfehler und kulturelle Unterschiede zurückzuführen.
Jinjiang Group betonte, dass der 'versklavt'-Vorwurf empörend sei und die Würde der Arbeiter verletze. Auf Weibo, einer chinesischen sozialen Plattform, verteidigte das Unternehmen die Behandlung seiner Angestellten und betonte, dass diese Anschuldigungen unfaire Schädigungen des Ansehens chinesischer Marken sowie der Beziehungen zwischen China und Brasilien seien. 'Externe Kräfte versuchen, China und BYD zu verunglimpfen', unterstrich der Markenchef von BYD, Li Yunfei.
Der Fokus der Kontroverse dreht sich auch um die Arbeitspraktiken von Jinjiang in Brasilien, insbesondere um Fälle, in denen Mitarbeiter ihre Reisepässe für temporäre ID-Zertifikate abgeben mussten, was Bedenken über mögliche Ausbeutung aufkommen ließ. Jinjiang betont jedoch, die Mitarbeiter würden angemessen behandelt und veröffentlichte ein Video von Arbeitern, die ihre Zufriedenheit mit ihrer Anstellung zum Ausdruck bringen.
Diese Entwicklungen sind Teil eines größeren Konflikts, da BYD seine strategischen Interessen in Brasilien weiterverfolgt, mit dem Ziel, jährlich 150.000 Fahrzeuge zu produzieren. Angesichts steigender Spannungen bekräftigen sowohl BYD als auch Jinjiang ihr Bestreben, die Probleme zu lösen, während diplomatische Kanäle zwischen der brasilianischen und der chinesischen Regierung eröffnet werden.