13. März, 2025

Politik

Kontroversen beim Pariser Gipfel: Uneinigkeit über Friedenstruppe für die Ukraine

Kontroversen beim Pariser Gipfel: Uneinigkeit über Friedenstruppe für die Ukraine

Die europäischen Staats- und Regierungschefs kamen im Rahmen eines Gipfels in Paris zusammen, der von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einberufen wurde, um eine mögliche Friedenstruppe für die Ukraine zu diskutieren. Doch bereits beim Treffen zeigte sich eine tiefe Zerstrittenheit über das Vorhaben. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte Unverständnis über die Diskussionen und nannte sie irritierend und verfrüht, da sie über die Köpfe der Ukrainer hinweg stattfinden würden.

Macron und der britische Premierminister Keir Starmer demonstrierten hingegen Entschlossenheit, indem sie sich offen für die Entsendung von Truppen zeigten, um die Sicherung eines künftigen Waffenstillstands in der Ukraine zu gewährleisten. Großbritannien, so Starmer, sei bereit, eine führende Rolle bei den Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu übernehmen.

Frankreichs Außenminister Jean-Noël Barrot deutete erste konkrete Gespräche über den Einsatz von Truppen an, insbesondere von den 'drei großen Armeen' Europas: Frankreich, Großbritannien und Polen. Polen allerdings zeigt sich zurückhaltend, Soldaten zu entsenden, steht jedoch hinter Macrons Ansatz.

Die Uneinigkeit unter den europäischen Ländern verschärft sich durch die jüngsten Forderungen der USA, die eine neue Richtung in ihrer Ukraine-Politik verfolgen. Diese zielt darauf ab, die Verantwortung für eine Friedenssicherung in Europa zu belassen und die Ukraine dazu zu bewegen, Zugeständnisse zu machen. Vor diesem Hintergrund ruft Scholz zur Vorsicht auf und lehnt eine Zusage ohne eine Einbeziehung der USA ab, um die Einheit der NATO nicht zu gefährden.

Ein weiterer entscheidender Punkt bleibt die unklare Truppenstärke der potentiellen Friedenstruppe. In Verhandlungskreisen kursiert die Zahl von etwa 40.000 Soldaten, wobei eine direkte Konfrontation an der Frontlinie als unwahrscheinlich angesehen wird.

Die Beratungen über die zukünftigen Schritte in der Ukraine laufen weiter, aber die Uneinigkeit darüber, wie eine Friedenstruppe im Detail aussehen könnte, bleibt bestehen. Aus deutscher Sicht steht fest, dass ohne substanzielle Beteiligung der USA keine Truppenentsendungen infrage kommen.