In einer aufsehenerregenden Entscheidung hat die britische Regulierungsbehörde für Werbung, die Advertising Standards Authority (ASA), die Entfernung eines umstrittenen Plakatmotivs einer Kunstrasenschirma namens Great Grass angeordnet. Der Grund: Die Werbung habe Frauen in entwürdigender und objektifizierender Weise dargestellt. Das besagte Plakat, das an einer viel befahrenen Kreuzung in Failsworth, Manchester, zu sehen war, zeigte eine Person in hautfarbener Unterwäsche, die einen Blumentopf strategisch vor sich hielt. Mit der Überschrift „Kein Trimmen nötig!“ und einem zwinkernden Emoji sorgte das Motiv für Diskussionen. Die ASA sah die Kombination aus Bild und Text als eine Anspielung sowohl auf die Pflege von Pflanzen als auch auf intime Körperpflege, was in der Gesamtheit frauenfeindliche Stereotype bediene. Great Grass wies die Vorwürfe anfangs zurück und argumentierte, dass die Anzeige von vielen positiv aufgenommen wurde. Zudem betonte das Unternehmen, dass es keine Annahme darüber machen könne, welches Geschlecht die im Plakat gezeigte Person tatsächlich habe. Doch die ASA blieb bei ihrer Einschätzung und ordnete an, dass das Plakat nicht mehr gezeigt werden dürfe. Die Darstellung fand allgemein Kritik, da sie geeignet sei, ernste und weitverbreitete Anstoßigkeit auszulösen. Das Unternehmen 75Media, das den Werbestandort verwaltet, zeigte sich bereit, der Entscheidung Folge zu leisten und signalisierte seine Kooperationsbereitschaft hinsichtlich der Richtlinienkonformität. Die ASA mahnte Great Grass zudem, bei zukünftigen Werbemaßnahmen auf die soziale Verantwortung zu achten und derartige geschlechtsspezifische Klischees zu vermeiden.