Der jüngste Bericht von Human Rights Watch erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel: Dem Land wird vorgeworfen, tausende Palästinenser im Gazastreifen durch die Verweigerung von sauberem Wasser getötet zu haben. Laut der Organisation handelt es sich hierbei um Verbrechen gegen die Menschlichkeit und unter Umständen um Völkermord im Sinne der Genozidkonvention von 1948.
Israel weist diese Vorwürfe entschieden zurück und beruft sich auf sein Recht zur Selbstverteidigung, insbesondere nach einem Angriff der Hamas im Oktober 2023, der eine militärische Reaktion auslöste. Dennoch steht die Frage nach der Absicht im Raum, eine zentrale Voraussetzung, um den Genozidvorwurf juristisch zu untermauern. In diesem Zusammenhang verweist der Bericht auf Äußerungen hochrangiger israelischer Beamter.
Die Diskussionen werden zudem durch das Vorgehen der Internationalen Strafgerichtshof angeheizt, der kürzlich Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister und seinen ehemaligen Verteidigungschef wegen angeblicher Kriegsverbrechen ausgestellt hat. Eine Trendumkehr zeigt sich indes nicht: Erst kürzlich hat auch Amnesty International den Begriff des Völkermords in Verbindung mit Israels Handlungen in Gaza verwendet.
Der Bericht von Human Rights Watch beschreibt, wie die Blockade von Wasser, Strom und Treibstoff im Gazastreifen Wassermangel verschärfte, was zu einer humanitären Notlage führte. Bewohner der Region haben täglich Zugang zu nur wenigen Litern Wasser, was die Überlebensgrenze deutlich unterschreitet.
Diese dramatische Entwicklung ist Teil einer längeren Konfliktgeschichte, die ihren jüngsten Höhepunkt in einem tödlichen Angriff der Hamas fand. Dieser forderte viele zivile Opfer auf israelischer Seite und löste eine intensive militärische Reaktion Israels aus, die mittlerweile zu weitreichender Zerstörung und enormen humanitären Verlusten geführt hat.