09. Januar, 2025

Politik

Kontroverse um Lohnfortzahlung: Kein Spielraum für Karenztage

Kontroverse um Lohnfortzahlung: Kein Spielraum für Karenztage

In einer Entgegnung auf den Vorstoß von Allianz-Chef Oliver Bäte hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) klargestellt, dass mit der SPD eine Einschränkung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nicht zu machen sei. Heil weist die Idee zurück, Arbeitnehmer am ersten Krankheitstag finanziell allein zu belassen, und lehnt den Generalverdacht des Blaumachens strikt ab.

Vielmehr stellt der Minister klar, dass die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer pflichtbewusst ist und Patientinnen sowie solche aus einkommensschwachen Schichten bei einem Karenztag erheblich benachteiligt würden. Besonders Frauen in weniger lukrativen Anstellungen wären von einer solchen Regelung stark betroffen.

Heil unterstreicht, dass Arbeitgeber im Verdachtsfall ohnehin das Recht haben, ab dem ersten Tag der Krankmeldung einen Nachweis über die Arbeitsunfähigkeit zu verlangen. Fehlverhalten werde arbeitsrechtlich geahndet, so Heil weiter.

Bäte hatte eine Diskussion über den Krankenstand initiiert, indem er den Vorschlag machte, den Arbeitnehmern die Kosten des ersten Krankheitstages aufzubürden. Dabei führte er an, dass Deutschland statistisch einen hohen Krankenstand im internationalen Vergleich aufweise. Die Regel, dass die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag gilt, ist seit Jahrzehnten in der Bundesrepublik verankert und unterscheidet sich von einigen anderen Ländern.