26. Dezember, 2024

Grün

Kontroverse um Gasförderung vor Borkum: Umweltgruppen und lokale Bevölkerung im Widerstand

Kontroverse um Gasförderung vor Borkum: Umweltgruppen und lokale Bevölkerung im Widerstand

Die geplante Gasförderung nahe der ostfriesischen Insel Borkum sorgt für politische und gesellschaftliche Spannungen. Die Grünen-Bundestagsfraktion gemeinsam mit der niederländischen Fraktion GroenLinks-PvdA äußerten starke Bedenken gegen die umstrittenen Gasbohrungen in dieser Region. Die Parteien betonen die Bedrohung des Wattenmeers, das als schützenswertes Unesco-Weltnaturerbe gilt, und sehen umweltliche Risiken, die weit über nationale Grenzen hinausgehen. Zudem verstoßen die Pläne gegen die Klimaziele sowohl Deutschlands als auch der Niederlande und der Europäischen Union. Auch die Einwohner von Schiermonnikoog und Borkum lehnen die Bohrungen in der Nähe ihrer Gemeinden vehement ab. Grünen-Politikerin Julia Verlinden unterstreicht, dass die zukünftige Energieversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt werde, und das Bohren nach Gas in empfindlichen Ökosystemen der Vergangenheit angehören müsse. Der niederländische Konzern One-Dyas plant, noch in diesem Jahr mit der Gasförderung vor den Inseln Borkum und Schiermonnikoog zu beginnen. Hierfür wurde bereits eine Förderplattform auf niederländischem Gebiet errichtet, die Bohrungen in tiefere Gebiete auf deutscher Seite sind jedoch ebenfalls geplant. Eine befristete Genehmigung für 18 Jahre wurde bereits erteilt, gegen die Umweltverbände bereits rechtliche Schritte angekündigt haben. Die Entscheidung über die Gasbohrungen ist auch von rechtlichen Klärungen abhängig. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck möchte zunächst gerichtliche Entscheidungen abwarten, bevor ein völkerrechtliches Abkommen mit den Niederlanden unterzeichnet wird. Auch in den Niederlanden steht die endgültige Entscheidung durch das höchste Gericht noch aus. Trotz eines negativen Gutachtens und der Befürchtung von Bodenabsenkungen wird die Förderung vorangetrieben, woraufhin Umweltschützer weitere juristische Maßnahmen ankündigten. Innerhalb der niederländischen Regierung gibt es Bestrebungen, die Gasförderung in der Nordsee zu intensivieren.