Kontroverse um Éric Ciotti: Schulterschluss mit Rassemblement National sorgt für Aufruhr

Éric Ciotti, der umstrittene Vorsitzende von Frankreichs konservativer Partei Les Républicains, hat alle Konservativen aufgefordert, seine viel diskutierte Zusammenarbeit mit dem Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen zu unterstützen. Nach einem überraschend starken Abschneiden der Kandidaten, die Ciottis Kurs folgten und sich für eine Unterstützung des RN ausgesprochen hatten, verkündete er optimistisch: "Heute Abend ist der Sieg in Sicht." Ciotti unterstrich den Erfolg der neu geschmiedeten Allianz mit RN-Präsident Jordan Bardella und verwies auf das Ende der langen Jahre der Stagnation innerhalb der rechten Parteienlandschaft. "Dieses Ergebnis ist ein großer Erfolg", sagte er und betonte, dass die Franzosen durch ihre Stimmen ihren Wunsch nach Veränderung und politischen Wechsel deutlich gemacht haben. Die von Ciotti eigenmächtig eingeleitete Kooperation mit Bardella und dem RN führte zu erheblichen Spannungen innerhalb der Partei. Führende Parteimitglieder versuchten mehrfach, ihn aus den Reihen der Républicains auszuschließen, ein Gericht stoppte jedoch vorerst diese Bemühungen. Während die Mehrheit der Kandidaten der Républicains bei den Parlamentswahlen eigenständig antrat und nach Hochrechnungen zwischen 9,5 und 10 Prozent der Stimmen erzielte, kam das radikale rechte Lager um Ciotti lediglich auf etwa vier Prozent der Stimmen.