Ein parlamentarischer Zusammenschluss in Großbritannien wirft der Financial Conduct Authority (FCA), der Regulierungsbehörde für Finanzdienstleistungen, mangelnde Kompetenz und fehlende Ehrlichkeit vor. Der Bericht, der nach dreijähriger Untersuchung von 30 Abgeordneten und 14 Peers erstellt wurde, wird am Dienstag im Parlament vorgestellt.
In der umfangreichen Untersuchung wurden 175 Personen befragt, darunter ehemalige Mitarbeiter, Opfer von Betrug sowie Whistleblower. Die Kritik lässt aufhorchen: Die FCA erscheint "im besten Fall inkompetent, im schlimmsten Fall unehrlich", und ihre Maßnahmen werden als "langsam und unzureichend" beschrieben. Das Urteil ist vernichtend: Die Aufsichtsbehörde sei "nicht zweckdienlich", aufgrund von Führungskonflikten und einer problematischen Unternehmenskultur.
Die FCA überwacht etwa 42.000 Finanzdienstleister im Vereinigten Königreich. Den Abgeordneten zufolge versagte die Behörde häufig, Betrugsfälle bei Pensions- und Investitionsfällen rechtzeitig zu erkennen. Whistleblower kritisieren weiterhin, dass ihre Hinweise nicht hinreichend verfolgt wurden. Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter berichten von einer fehlerhaften Kultur, in der "Fehler und Untätigkeit" nicht unüblich sind.
Der Bericht schlägt tiefgreifende Reformen vor: Die Einführung eines Aufsichtsrats zur Bewertung der FCA, Änderungen in der Finanzierung, eine Null-Toleranz-Politik für Integritätsmängel sowie neue Bestimmungen zur Ernennung der Führungskräfte. Es sei dringend notwendig, Maßnahmen zu ergreifen, um das Vertrauen der Stakeholder nicht zu verspielen.
Ein Sprecher der FCA weist die Vorwürfe zurück und betont: "Wir haben aus vergangenen Problemen gelernt und uns als Organisation transformiert, um den Verbrauchern, dem Markt und der Wirtschaft zu dienen."