01. November, 2024

Wirtschaft

Kontrovers diskutierte Steuerpläne: CS Venkatakrishnan lobt trotz Kritik den Haushalt von Rachel Reeves

Kontrovers diskutierte Steuerpläne: CS Venkatakrishnan lobt trotz Kritik den Haushalt von Rachel Reeves

In der hitzigen Debatte um den jüngst vorgestellten britischen Haushalt hat Barclays-Chef CS Venkatakrishnan die Steuerpläne der britischen Finanzministerin Rachel Reeves verteidigt. Er lobte, trotz erheblicher Bedenken seitens der Unternehmensführung, ihre Bemühungen, die Ausgaben, Schulden und Steuern auszubalancieren. Venkatakrishnan erklärte, das Spannungsfeld zwischen verschiedenen Wirtschaftssektoren sei unvermeidlich, da es praktisch unmöglich sei, es allen recht zu machen.

Insbesondere die Erhöhung der Sozialversicherungsbeiträge, die Reeves in ihrem ersten Haushaltsentwurf angekündigt hatte, rief bei Führungspersönlichkeiten der Einzelhandels- und Gastgewerbebranche Besorgnis hervor. Sie befürchten, dass diese Maßnahme zu Arbeitsplatzverlusten und steigenden Preisen führen könnte. Venkatakrishnan, der zuvor zur Beratung bei der Planung eines nationalen Vermögensfonds herangezogen wurde, sieht dennoch eine gelungene Balance in Reeves' Plänen, die vorrangig auf wirtschaftliches Wachstum abzielen.

Einige Unternehmen stellen jedoch die langfristige Wachstumsstrategie in Frage. Sir Martin Sorrell von der Werbeagentur S4Capital äußerte sich skeptisch zu den Aussichten für nachhaltiges Wirtschaftswachstum unter diesen Bedingungen. Laut Berechnungen des Office for Budget Responsibility (OBR) wird das Wirtschaftswachstum für die kommenden Jahre nach oben korrigiert, jedoch bleiben die Erwartungen für die darauffolgenden Jahre verhalten.

Im Gastgewerbe stößt die erhöhte finanzielle Belastung durch höhere Sozialversicherungsabgaben auf Widerstand. Simon Emeny von Fuller's und James Baer von Amber Taverns sprachen sich kritisch gegen die zusätzlichen Kosten aus, die letztendlich auf die Verbraucher übergehen könnten. Sie kritisieren, dass die Branche unangemessen stark betroffen sei.

Trotz einer versprochenen geringfügigen Senkung der Biersteuer zweifeln Branchenvertreter an deren Wirkung. David McDowall von Stonegate bezeichnete die zusätzlichen Belastungen als „bittere Pille“, insbesondere in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld. Andrew Murphy von The Entertainer mahnte, dass höhere Steuern auf Arbeitsplätze das Problem potenziell verschärfen könnten, anstatt es zu lösen.