Mit der zurückgehenden Inflation zeigen sich Verbraucher wieder bereit, mehr Geld für nicht-essenziellere Waren auszugeben. Costco verzeichnete jüngst deutliche Zuwächse in Kategorien wie Schönheit und Haushaltswaren. Diese Entwicklung könnte sich als Vorteil für Amazon erweisen, welches sich für seine Prime Day Veranstaltung am 8. und 9. Oktober rüstet. Insbesondere in den Bereichen Elektronik und Bekleidung könnte der Online-Gigant signifikante Verkaufsanstiege verzeichnen. Der bevorstehende Feiertagssaison könnte für den E-Commerce eine weitere Wachstumswelle bringen. Adobe prognostiziert für die US-Onlineverkäufe ein Volumen von 240,8 Mrd. USD zwischen dem 1. November und dem 31. Dezember 2024, was einem Anstieg von 8,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch prominente Anleger wie Cathie Wood zeigen Vertrauen in Amazons Potenzial. Am 26. September erwarb sie 2.000 Amazon-Aktien für ihr ARK Autonomous Technology & Robotics ETF im Wert von 389.488 USD. Zusätzlich hat Amazon eine Rückkehr-zur-Büro-Arbeitsrichtlinie eingeführt, die Mitarbeiter verpflichtet, mindestens drei Tage pro Woche im Büro zu arbeiten. Eine Umfrage auf Blind zeigt jedoch, dass 73 % der befragten 2.585 Amazon-Mitarbeiter aufgrund dieses neuen Memos erwägen, neue Jobs zu suchen. Trotz dieser internen Herausforderungen bleibt Amazons Aktienkurs robust. Seit Jahresbeginn verzeichnete die Aktie bis zum 30. September einen Anstieg von über 24 %, während der S&P 500 ein Plus von 21,5 % erzielte. Nach einem Einbruch von fast 9 % am 2. August aufgrund enttäuschender Umsatzzahlen hat sich der Aktienkurs inzwischen erholt. Im zweiten Quartal übertraf Amazon mit einem Gewinn pro Aktie von 1,26 USD die Erwartungen der Analysten (1,03 USD), doch die Erlöse von 147,98 Mrd. USD lagen unter den prognostizierten 148,56 Mrd. USD. Die schwache Umsatzprognose für das dritte Quartal sorgte für vorsichtigen Optimismus. Der Mittelwert der erwarteten Einnahmen liegt mit 156,25 Mrd. USD unterhalb der Analystenschätzungen von 158,24 Mrd. USD. Während Amazon Web Services um 19 % gegenüber dem Vorjahr wuchs und damit die Erwartungen übertraf, blieb es hinter Konkurrenten wie Microsoft und Google zurück. Positiv hervorzuheben ist dennoch ein 20%-Anstieg der Werbeeinnahmen, die 12,77 Mrd. USD erreichten. Truist-Analyst Youssef Squali erhöhte das Kursziel für Amazon auf 265 USD und hält an seiner Kaufempfehlung fest. Er sieht signifikante Wachstumschancen im nordamerikanischen Markt, getrieben durch eine widerstandsfähige Verbrauchernachfrage und Fortschritte in den Bereichen Werbung und Web Services. Ähnlich optimistisch ist Evercore ISI-Analyst Mark Mahaney, der das Kursziel auf 240 USD anhob und Amazon weiter als seine „#1 Large Cap Long“ im Internetsektor bewertet. Amazon bleibt somit gut positioniert in den Bereichen E-Commerce, Cloud, Künstliche Intelligenz, digitale Werbung und globale Logistik.
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Konsumfreude kehrt zurück: Amazon erwartet kräftige Wachstumsimpulse
