In diesem Jahr erweisen sich deutsche Verbraucher rund um den Black Friday als besonders anspruchsvoll, wenn es um vermeintliche Schnäppchen geht. Eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC hat ergeben, dass Rabatte erst ab einer Schwelle von 50 Prozent als attraktive Angebote erachtet werden. Demnach wurden 2000 Personen befragt, die im Vorjahr noch Preisnachlässe von 38 Prozent als ausreichend für ein Schnäppchen betrachteten.
PwC-Handelsexperte Christian Wulff kommentiert diesen Trend mit einer zunehmenden Verwöhnung der Konsumenten. Dies sei auf die derzeit hohe Inflation zurückzuführen, wodurch mehr gespart werde und eine akribische Preisbeobachtung stattfinde. „Der Black Friday und vergleichbare Rabattaktionen gewinnen zunehmend an Relevanz“, so Wulff.
Eine aufschlussreiche Erkenntnis aus der Studie ist, dass 83 Prozent der Befragten in Deutschland den Black Friday für ihre Schnäppchenjagd nutzen wollen. Diese Zahl zeigt einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als nur 70 Prozent die Rabatttage nutzen wollten. Die finanzielle Planung sieht ähnliche Ausgaben wie im vorherigen Jahr bei den Schnäppchenjägern vor, im Schnitt 277 Euro. Interessanterweise zeigen sich Männer hierbei ausgabefreudiger als Frauen und viele nutzen die Gelegenheit, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Elektronikprodukte stehen hierbei hoch im Kurs.
Gleichzeitig zeigt sich jedoch auch eine gewisse Zurückhaltung: Jeder fünfte Befragte plant, beim diesjährigen Black Friday sparsamere Kaufentscheidungen zu treffen, was in erster Linie auf begrenztere finanzielle Mittel und steigende Preise zurückzuführen ist. Nur ein Sechstel der Befragten zeigt gänzlich kein Interesse an den Rabattaktionen.
Der Handel in Deutschland sieht in den Verkaufstagen rund um den Black Friday neben den Adventssamstagen einen der wichtigsten Umsatztreiber des Jahres. In den letzten Jahren wurde es zudem zur Gewohnheit, dass Händler bereits weit vor dem eigentlichen Black Friday mit verlockenden Sonderangeboten werben.