Nach einer Phase der Volatilität zeigt sich an den globalen Finanzmärkten ein Silberstreif am Horizont. Ein maßgeblicher Faktor dafür war die Stabilisierung der Anleihemärkte sowie die jüngste Abschwächung des starken Dollars, was am Dienstag zu einem deutlichen Jahresstart bei den weltweiten Aktien führte. Der Blick richtet sich nun gespannt auf zentrale Inflationsberichte und Unternehmensgewinne, die in Kürze erwartet werden. Eine ungewöhnliche Erzählung trug zur Markterholung am Montag bei; es wurde darüber spekuliert, dass das Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump schrittweise Zollerhöhungen prüft. Diese sollen mittels Notfallgesetzgebung erreicht werden, um Importzölle monatlich um 2% bis 5% zu steigern und so Zugeständnisse von Handelspartnern zu erzwingen. Die drohende Aussicht auf längerfristige, schrittweise Tariferhöhungen könnte jedoch noch Marktverwerfungen und zukünftige Inflationssorgen zu Folge haben. Das turbulente Jahr für US-Staatsanleihen hat eine Atempause erfahren. Die letzte 24-stündige Beruhigung bei den Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen, die von ihren jüngsten Höchstständen bei über 4,8% zurückkehrten, hat sich positiv auf die Wall Street und die internationalen Märkte ausgewirkt. Gleichzeitig präsentiert sich der Anleihenmarkt aufgrund eines zurückhaltenden Rohölpreises stabiler, nachdem die Rohölpreise am Montag durch die jüngsten US-Sanktionen gegen Russland viermonatige Höchststände erreicht hatten. Zudem zeichnete die Verbraucherumfrage der New Yorker Fed ein vielschichtiges Bild der Inflationserwartungen in der Öffentlichkeit, was den Märkten etwas Erholung brachte. Die Futures der Fed haben sich stabilisiert, wobei der Markt inzwischen zumindest eine Leitzinssenkung bis Oktober dieses Jahres einpreist. Währenddessen bleibt die US-Inflation im Fokus der Anleger. Analysten erwarten, dass die am Dienstag veröffentlichten Produzentenpreisindizes einen wesentlichen Anstieg aufzeigen werden, was die bestehenden Ängste hinsichtlich der Inflation bestärkt. Der erwartete Verbraucherpreisbericht am Mittwoch könnte ebenfalls eine gleichbleibend hohe Kerninflation aufzeigen, was die Marktteilnehmer weiterhin in Alarmbereitschaft hält. Für das erste Mal seit Oktober 2023 nähern sich die Markterwartungen für die Inflation, abgeleitet aus inflationsgeschützten Wertpapieren des US-Schatzamtes, auf 2,5%. Trotz fragiler Entwicklungen zeigt sich jedoch zumindest kurzfristige Stabilität und ein leichtes Aufatmen am Markt. Aktien aus China stachen hervor, angeführt von einem täglichen Zuwachs des CSI300 um 2,7%, dem besten Tag seit dem 7. November. Unterstützung kam von regulatorischen Zusagen zur Marktunterstützung sowie von Berichten zu schrittweisen US-Zollerhöhungen. Der bevorstehende Start der Berichtssaison im vierten Quartal, besonders bei den Banken, steht ebenfalls im Fokus und könnte die Richtung für die Märkte bestimmen. Mit Blick auf die US-Märkte wird die Veröffentlichung der Einzelhandelszahlen für Dezember am Donnerstag Aufschluss über das Kaufverhalten während der Feiertage geben und möglicherweise weitere Impulse setzen.