Investoren sind ständig auf der Suche nach Aktien mit Gewinnpotenzial, die aus einem überschaubaren Investment ein millionenschweres Vermögen machen können. Namen wie Berkshire Hathaway, Costco oder Netflix klingen da schnell als Erfolgsgeschichten in den Ohren der Aktionäre. Doch könnte auch das Fintech-Unternehmen Upstart solch einen Triumph verbuchen? Seit seiner Gründung vor über einem Jahrzehnt setzt Upstart auf künstliche Intelligenz (KI) und zeigt, dass diese Technologie im Finanzdienstleistungssektor effektiv genutzt werden kann. In den vergangenen zwölf Monaten konnte die Aktie um beeindruckende 78% zulegen. Doch ist dies Grund genug, an eine millionenschwere Zukunft zu glauben? Eine Besonderheit von Upstart ist die Anwendung ihrer KI-Plattform, die 1.600 verschiedene Parameter analysiert, um die Kreditwürdigkeit potenzieller Kreditnehmer zu bewerten. Diese Methode ermöglicht vielen, die durch traditionelle FICO-Scores als riskant eingestuft werden, Kredite zu attraktiveren Konditionen zu erhalten. Für Banken und Kreditgenossenschaften ergibt sich daraus die Möglichkeit, mehr Kredite ohne erhöhtes Ausfallrisiko zu genehmigen. Das Unternehmen ist in den Bereichen Privat-, Auto- und Hypothekendarlehen aktiv – Märkte, die jährlich Billionen an Darlehensabschlüssen verzeichnen. Bis dato hat Upstart jedoch nur Kredite im Wert von etwa 40 Milliarden US-Dollar ermöglicht, was auf ein enormes Wachstumspotenzial schließen lässt. Allerdings birgt ein Investment in Upstart auch Risiken. Die Abhängigkeit des Unternehmens von makroökonomischen Rahmenbedingungen ist beträchtlich. Niedrige Zinsen fördern die Kreditnachfrage, während hohe Raten zu einem Rückgang führen können. Diese Sensibilität gegenüber externen Faktoren verleiht Upstarts finanzieller Performance einen zyklischen Charakter, was nicht dem idealisierten Bild eines schnell wachsenden Technologieunternehmens entspricht und manchen Investor enttäuschen könnte.