Im Zuge wachsender Spannungen zwischen Kanada und China erwägt die kanadische Regierung erneut die Einführung einer Zusatzsteuer auf verschiedene chinesische Produkte. Dazu zählen kritische Mineralien, Batterien und Teile, Solarprodukte und Halbleiter. Dieser Schritt könnte eine weitere Vergeltung seitens Peking auslösen.
Bereits im letzten Monat hatte Kanada eine drastische Maßnahme angekündigt: eine 100-prozentige Zollabgabe auf Importe chinesischer Elektrofahrzeuge sowie einen 25 prozentigen Zoll auf chinesischen Stahl und Aluminium.
Nun wird die Öffentlichkeit im Rahmen einer 30-tägigen Konsultationsphase dazu eingeladen, ihre Meinung zur potenziellen Zusatzsteuer zu äußern. Dieses Vorgehen erinnert an das letzte Mal, als man vor der Einführung der ersten Zollgebühren eine ähnliche Konsultation durchführte.
In einer Stellungnahme des Finanzministeriums wird betont, dass die kanadischen Arbeiter, der Automobilsektor und die damit verbundenen Produktionsketten unter unfaire Konkurrenz durch chinesische Produzenten leiden. Diese Unternehmen profitieren von Chinas gezielter, staatlich gelenkter Politik der Überkapazität.
Währenddessen bleibt die chinesische Botschaft in Ottawa zu einem Kommentar momentan unauffindbar. China, das die im August angekündigten Zölle scharf verurteilt hatte, startete am Montag eine einjährige Anti-Dumping-Untersuchung betreffend kanadische Rapssamenimporte.