In einer neuen Kurzstudie plädieren Experten des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung für ein umfassendes Investitionsprogramm neben erhöhten Verteidigungsausgaben. Ziel sei es, durch gezielte öffentliche Investitionen die zukünftige Wirtschaftsleistung zu steigern und somit die Staatseinnahmen langfristig zu erhöhen.
Mit einem geplanten Investitionsvolumen von 600 Milliarden Euro über zehn Jahre soll in die Bereiche öffentliche Infrastruktur, Energienetze, Digitalisierung und Bildung investiert werden. Diese Maßnahmen prognostizieren bis 2045 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um beeindruckende 4.750 Milliarden Euro und zusätzliche Staatseinnahmen von bis zu 2.300 Milliarden Euro.
Sebastian Dullien, der Studienautor und wissenschaftlicher Direktor des IMK, betont die Notwendigkeit, Verteidigungsausgaben mit einer kreditfinanzierten Investitionsoffensive zu kombinieren. Diese Doppelstrategie würde die wirtschaftlichen Möglichkeiten Deutschlands erheblich erweitern, ohne die Staatsverschuldung proportional zum BIP zu erhöhen. Dullien sieht in der aktuellen Schuldenbremse das Haupthemmnis für diese wirtschaftspolitische Vision.