Die Lage an den US-Börsen bleibt angespannt: Vor der Veröffentlichung eines bedeutenden Arbeitsmarktberichts zeigten sich die Futures der großen US-Indizes am Freitagmorgen im Minus. Inflation und die bevorstehenden politischen Maßnahmen der Trump-Administration werfen ihren Schatten auf die geldpolitischen Ausblicke der Federal Reserve. Die Futures des Dow Jones Industrial Average gaben um 48 Punkte nach, die des S&P 500 um 15,75 Punkte und die des Nasdaq um 70,5 Punkte. Auch steigende Anleiherenditen, insbesondere die Zehnjährigen, die sich auf einem Achtmonatshoch befinden, vergrößern die Nervosität der Anleger. Im Mittelpunkt steht der Arbeitsmarktbericht des Arbeitsministeriums, der Aufschluss über die Wirtschaftsleistung im Dezember geben soll. Experten prognostizieren 160.000 neu geschaffene Stellen bei gleichbleibender Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent. Eine Einschätzung der Verbraucherstimmung folgt später durch den Bericht der Universität von Michigan. Die Hauptindizes der Wall Street scheinen die Woche erneut im Minus zu schließen, mit dem S&P 500 fast 3 Prozent unter seinem Rekordhoch. Frische Inflationssorgen zwingen die Fed zu einer zurückhaltenden Prognose hinsichtlich geldpolitischer Lockerungen. Hintergrund sind erwartete Änderungen in den Bereichen Handel und Einwanderung unter dem zukünftigen Präsidenten Trump, der in wenigen Tagen sein Amt antritt. Besondere Aufmerksamkeit erhält ein Bericht, der Trumps Pläne zur Erklärung eines nationalen Notstands zur schnellen Einführung von Zöllen beschreibt. Der Russell 2000 Index, der sich auf einheimische Kleinunternehmen konzentriert, hat seit seinem Hoch im November über 8 Prozent eingebüßt, und die hierzu gehörenden Futures fielen um 0,4 Prozent. Am Donnerstag äußerten sich Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed, darunter die Präsidenten der Boston und Kansas City Fed, für einen behutsamen Ansatz zur Senkung der Kreditkosten im Jahr 2025. Laut dem FedWatch Tool der CME Group erwarten Händler weitgehend stabile Zinssätze in der ersten Jahreshälfte. Unter den vorbörslichen Bewegungen fielen Aktien der Chipindustrie ins Gewicht. Nvidia und Advanced Micro Devices verloren, nachdem Berichte über mögliche neue Exportregularien der USA aufkamen. Hingegen konnte TSMC Zugewinne verzeichnen dank besser als erwartetem Umsatz wegen hoher Nachfrage im Bereich künstliche Intelligenz. Unternehmensberichte von Walgreens Boots Alliance, Constellation Brands und Delta Air Lines stehen ebenfalls vor Markteröffnung an. Anleger blicken erwartungsvoll auf ausführlichere Ergebnisse in der nächsten Woche, um die Auswirkungen der neuen Regierungspolitik auf Unternehmen und wirtschaftliche Stabilität besser einschätzen zu können.