07. Oktober, 2024

Märkte

Konjunkturdaten belasten deutschen Aktienmarkt – Commerzbank trotzt dem Trend

Konjunkturdaten belasten deutschen Aktienmarkt – Commerzbank trotzt dem Trend

Die neue Handelswoche begann für den deutschen Aktienmarkt mit leichten Verlusten, die auf schwache Konjunkturdaten zurückzuführen sind. Der Dax sank um 0,39 Prozent auf 19.047,31 Punkte und knüpft damit an den Rückgang der Vorwoche an, der bei etwa 1,8 Prozent lag. Die Stabilisierung um die 19.000-Punkte-Marke scheint durch diese Entwicklung wieder gefährdet. Auch der MDax, welcher mittelgroße Unternehmen umfasst, verzeichnete ein Minus von 0,72 Prozent auf 26.657,91 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab ebenfalls um rund 0,3 Prozent nach. Marktbeobachter wie Andreas Lipkow beschreiben den Handel zu Wochenbeginn als etwas unsicher, da die Investoren eine abwartende Haltung einnehmen. Besorgniserregend ist zudem die weiterhin angespannte Lage im Nahen Osten, die das potenzielle Risiko weiterer Eskalationen birgt. Innerhalb Deutschlands zeichnen sich zunehmend Krisensignale ab, insbesondere in der Industrie, die derzeit mit einem starken Rückgang an Aufträgen konfrontiert ist. Auch von der privaten Konsumseite sind derzeit kaum Wachstumsimpulse zu erwarten, was die ohnehin bereits verschlechterte Stimmung im Einzelhandel zusätzlich belastet. Unerwartet deutlich sank der Auftragseingang im August nach zuvor zwei aufeinanderfolgenden Anstiegen. Inmitten dieser gedämpften Marktlage ragten einzelne Aktien hervor. Commerzbank-Aktien stiegen um 1,7 Prozent und erreichten einen neuen Höchstwert seit 2011. CEO Bettina Orlopp äußerte sich skeptisch gegenüber einer möglichen Übernahme durch die italienische Unicredit und warnte vor den Risiken der Integration großer Banken in einem sich schnell wandelnden Umfeld. Indes erlebten die Papiere von Thyssenkrupp einen Rückgang um 4,8 Prozent, ausgelöst durch Berichte über die mögliche Einstellung ihrer Direktreduktionsanlage zur grünen Stahlproduktion. Ein solcher Schritt hätte die Rückzahlung staatlicher Subventionen zur Folge. Die Aktien von Heidelberg Materials konnten einen zwischenzeitlichen Gewinn von 0,5 Prozent halten, während der indische Mischkonzern Adani Interesse an ihrem Indien-Geschäft zeigt. Der Kommentar einer Einkaufsseite der Deutschen Bank sorgte bei Jenoptik für einen Anstieg von 4,6 Prozent, während abstufende Analystenkommentare bei PVA Tepla und Evotec zu Kursverlusten von 7,1 beziehungsweise 2,8 Prozent führten.