07. Juli, 2024

Wirtschaft

Konjunktur-Überblick: Deutsche Industrie schwächelt, britische Wahlen spannend und Neues von der Bundesbank

Konjunktur-Überblick: Deutsche Industrie schwächelt, britische Wahlen spannend und Neues von der Bundesbank

Die deutsche Industrie sieht sich weiterhin mit einer anhaltenden konjunkturellen Schwäche konfrontiert. Im Mai verzeichnete die Branche erneut einen Rückgang bei den Auftragseingängen, der im Vergleich zum Vormonat um 1,6 Prozent niedriger ausfiel. Dies geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Es ist bereits das fünfte Mal in Folge, dass die Industrie rückläufige Auftragseingänge vermeldet.

Der politische Fokus richtet sich indessen auf Großbritannien, wo Premierminister Rishi Sunak und seine Konservative Partei einer möglichen historischen Niederlage bei den bevorstehenden Parlamentswahlen entgegensehen. Meinungsforscher prognostizieren einen deutlichen Wahlsieg der Labour-Partei unter der Führung von Keir Starmer. Sollte sich dies bewahrheiten, würde Starmer als neuer Premierminister in die Downing Street einziehen.

Eine bedeutende personelle Veränderung steht auch in der deutschen Finanzlandschaft bevor: Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, soll in den Vorstand der Bundesbank berufen werden. Diese Entscheidung, die aus hessischen Regierungskreisen bekannt wurde, betont die Bedeutung von fachlicher Kompetenz und politischer Unabhängigkeit für den geplanten Wechsel.

Unterdessen nimmt die EU wirtschaftspolitische Maßnahmen gegen chinesische Elektroautos vor. Ab diesem Freitag treten vorläufige Strafzölle auf Importe aus China in Kraft. Dies betrifft unter anderem das Unternehmen BYD, das aktuell bei der Fußball-Europameisterschaft als Sponsor auftritt. Diese Maßnahmen sind Teil der Bestrebungen, die europäischen Märkte zu schützen und fairere Handelsbedingungen zu schaffen.

Der Wirtschafts-Think-Tank HQ Trust sieht eine verhältnismäßig stabile Entwicklung der Weltwirtschaft bis 2025 voraus. Michael Heise, Chefökonom des Vermögensverwalters, skizzierte in einem Kapitalmarktausblick in Frankfurt, dass der konjunkturelle Schwung in den USA zwar leicht nachlassen könnte, der Euroraum jedoch Anzeichen einer Erholung zeigt und China weitgehend im Plan liegt.

Auch auf diplomatischer Ebene gibt es Bewegungen. Kremlchef Wladimir Putin bekräftigte auf einem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Astana die Verhandlungsbereitschaft Russlands im Konflikt mit der Ukraine. Trotz anhaltender Kampfhandlungen behauptet Moskau, Vorschläge für eine diplomatische Lösung gemacht zu haben, die jedoch weiterhin an den unterschiedlichen Positionen der beteiligten Parteien scheitern.