In einem aufsehenerregenden Bericht wird die Finanzstrategie der britischen Royals genauer beleuchtet: Die privaten Ländereien von Prinz William und König Charles erwirtschaften beachtliche Summen, indem sie gemeinnützige Organisationen und öffentliche Institutionen zur Kasse bitten. Im Zentrum der Diskussion stehen das Herzogtum Lancaster, seit 1399 im Besitz von König Charles, und das Herzogtum Cornwall, seit 1337 Eigentum von Prinz William. Diese Domänen dienen dem finanziellen Unterhalt des Königs und seines Thronerben, wobei sie jährlich rund 35 Millionen Dollar für Charles und 30 Millionen Dollar für William erwirtschaften, wie eine fünfmonatige Untersuchung von 'Dispatches' und 'The Sunday Times' enthüllte.
Die Einnahmen resultieren aus Gebühren für diverse Nutzungen der Ländereien, wie das Überqueren von Flüssen, das Entladen von Frachtgut, das Verlegen von Kabeln unter Stränden sowie den Betrieb von Wohltätigkeitsorganisationen und Schulen. Auch Brückenzölle, Fährgebühren, Mieten und Erträge aus Windkraftanlagen leisten ihren Beitrag zu den königlichen Einnahmen. Dadurch decken die Royals nicht nur ihre Ausgaben, sondern erzielen auch privates Einkommen. Obwohl sie als kommerzielle Vermieter agieren, sind König Charles und Prinz William von der Steuerpflicht ausgenommen, zahlen jedoch freiwillig Einkommenssteuer auf die Gewinne ihrer Domänen, wie 'The Guardian' berichtet.
Bemerkenswert ist, dass obwohl die Herzogtümer nicht direkt von Steuern finanziert werden, dennoch viele staatlich finanzierte Institutionen beachtliche Summen für die Nutzung der Ländereien aufbringen. So zahlt beispielsweise der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) rund 11,4 Millionen Pfund (ca. 14,8 Millionen Dollar) an das Herzogtum Lancaster, um eine Flotte elektrischer Krankenwagen für 15 Jahre zu lagern. Aufgrund solcher Praktiken wird zunehmend gefordert, dass die royalen Familien den NHS entschädigen oder sogar auf die Herzogtümer verzichten sollen.
In Reaktion auf die Debatte betonten beide Herzogtümer, sie seien private Unternehmen ohne staatliche Gelder, deren Finanzberichte eine klare Übersicht über ihre Geschäfte böten. Das Herzogtum Cornwall äußerte gegenüber 'Town & Country', dass Prinz William seit seiner Ernennung zum Herzog im September 2022 bestrebt sei, das Herzogtum nachhaltig und sozialverträglich umzugestalten.