17. Dezember, 2024

Wirtschaft

Kongo verklagt Apple: Vorwürfe über Nutzung von Konfliktmineralien

Kongo verklagt Apple: Vorwürfe über Nutzung von Konfliktmineralien

Die Demokratische Republik Kongo hat gegen Tochtergesellschaften von Apple in Frankreich und Belgien strafrechtliche Beschwerden eingereicht. Der Technologieriese wird beschuldigt, sogenannte Konfliktmineralien in seiner Lieferkette zu verwenden. Diese Beschuldigungen unterstreichen ein ernstes Problem, da die 3T-Mineralien — Zinn, Tantal und Wolfram — in Computern und Mobiltelefonen in großem Umfang eingesetzt werden. Die Kongo-Region ist ein bedeutender Lieferant dieser Rohstoffe, wobei einige Minen von bewaffneten Gruppen kontrolliert werden, die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen.

Apple selbst gibt an, direkt keine Primärmineralien zu beschaffen. Nach eigener Aussage führt das Unternehmen umfassende Audits bei seinen Lieferanten durch und unterstützt Initiativen zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Mineralien. In ihrem Bericht über Konfliktmineralien für das Jahr 2023 erklärte Apple der U.S. Securities and Exchange Commission, dass kein Schmelzwerk oder Raffinerie in der Lieferkette bewaffnete Gruppen finanziell unterstützt oder begünstigt habe.

Doch Rechtsanwälte im Auftrag des Kongo argumentieren, dass Apple Mineralien verwendet, die aus dem Kongo gestohlen und durch internationale Lieferketten geschleust werden. Dies mache das Unternehmen ihrer Meinung nach mitschuldig an den Verbrechen im Kongo.

In den am Montag eingereichten Beschwerden beim Pariser Staatsanwalt und bei einem belgischen Ermittlungsrichter werden Apple France, Apple Retail France und Apple Retail Belgium vorgeworfen, Kriegsverbrechen zu vertuschen und mit illegalen Mineralien zu handeln. Weiterhin wird ihnen vorgeworfen, durch irreführende Geschäftspraktiken den Eindruck zu erwecken, dass ihre Lieferketten sauber seien.

Die Beschwerden betonen, dass Belgien aufgrund seiner kolonialen Vergangenheit im Kongo eine besondere moralische Verpflichtung habe, dem Land zu helfen, den Rohstoffraub zu beenden. Die Justizbehörden in Frankreich und Belgien müssen nun entscheiden, ob sie die Ermittlungen aufnehmen und strafrechtliche Anklagen erheben.