In einer Zeit, in der die Spannungen zwischen Israel und der Hamas erneut eskalieren, wurde der Tod des prominenten Hamas-Führers Yahya Sinwar bekannt gegeben. Die israelische Armee verkündete am Donnerstag, dass Sinwar, der als Hauptplaner des wohl schwersten Angriffes der Hamas auf Israel gilt, in einer Militäroperation im südlichen Gazastreifen ums Leben gekommen ist.
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu verkündete, dass mit dem Tod Sinwars "die Abrechnung erfolgt" sei. Die Einschätzung, dass Sinwar während einer israelischen Operation getötet wurde, stammt auch von verschiedenen Quellen innerhalb der Hamas, die darauf hinweisen, dass damit die letzte Person auf Israels Fahndungsliste vom 7. Oktober eliminiert wurde.
Sinwar, der als unerschütterlicher Befürworter des bewaffneten Kampfes gegen Israel galt, musste auch für sein Heimatland Gaza einen hohen Preis zahlen. Der Konflikt griff zudem auf den Libanon über, wo Israel massive Schäden bei der mit Iran verbündeten Miliz Hisbollah verursacht hat, einschließlich dem Tod vieler ihrer Führungskräfte.
Analysten sehen in Sinwars Strategie einen nicht aufgegangenen Plan, der die Konfliktparteien tiefer in die Krise stürzte. Bis zur Ermordung war Sinwar jahrelang erfolgreich darin, wiederholte israelische Angriffe zu überstehen, indem er sich in einem Tunnelsystem im Gaza-Streifen versteckte. Seine Führungsfähigkeiten und sein strategisches Denken hatten ihm innerhalb der Hamas einen legendären Status verliehen.
Sinwars Biografie ist geprägt von den Entbehrungen in den Flüchtlingslagern Gazas und einer langen Gefangenschaft in Israel. Diese Erfahrungen formten nicht nur seinen militärischen Eifer, sondern auch seine Hingabe an die Hamas und das Streben nach einem palästinensischen Staat mittels militärischer Mittel.
Seine Entschlossenheit resultierte oft in extremen Entscheidungen, darunter der Einsatz von Geiselnahmen. Sinwar war zudem bekannt dafür, langwierige und schwierig zu realisierende Verhandlungen zu führen, insbesondere wenn es um das Thema Gefangenenaustausch ging. Der Tod von Sinwar markiert einen bedeutsamen Wendepunkt im anhaltenden Konflikt und wirft Fragen über die Zukunft der Hamas und der Region auf.