10. Februar, 2025

Politik

Konflikt um Freilassung von Geiseln im Gazastreifen spitzt sich zu

Konflikt um Freilassung von Geiseln im Gazastreifen spitzt sich zu

Im Zuge der anhaltenden Waffenruhe-Diplomatie im Gazastreifen hat Israels Regierung Kritik von den Angehörigen der dort festgehaltenen Geiseln auf sich gezogen. Die Familien der Geiseln äußerten Unmut über das eingeschränkte Verhandlungsmandat der israelischen Delegation, die nach Katar entsandt wurde. Medienberichten zufolge erlaubt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Unterhändlern derzeit nur, über "technische Einzelheiten" zu debattieren, was die Besorgnis über eine mögliche Eskalation des Gaza-Konflikts schürt. Die Delegation setzt sich diesmal aus hochrangigen Beamten und dem israelischen Geisel-Koordinator Gal Hirsch zusammen, nicht jedoch aus den normalerweise entsandten Chefs der Geheimdienste.

In Doha finden derzeit indirekte Gespräche unter der Vermittlung von Katar, Ägypten und den USA statt, die sich um die nächste Phase der Waffenruhe drehen. Diese steht unter dem Ziel, den Krieg endgültig zu beenden und die verbleibenden Geiseln zu befreien. Kritiker beschuldigen Netanjahu, Verzögerungen aus politischem Kalkül vorzunehmen. Hardliner fordern weiterhin die vollständige Zerschlagung der Hamas.

Netanjahu gab in einer Videobotschaft ein energisches Statement ab: "Wir werden die Hamas eliminieren, und wir werden unsere Geiseln nach Hause bringen." Gleichzeitig erörterte sein Kabinett die nächste Phase der Waffenruhe, obwohl das vollständige Verschwinden der Hamas aus dem Gazastreifen gegenwärtig unrealistisch erscheint.

Die jüngste Freilassung von drei Geiseln – Ohad Ben Ami, Or Levy und Eli Scharabi – und 183 palästinensischen Häftlingen erfüllte einen weiteren Teil des Abkommens. Indem sich das israelische Militär weiter aus dem strategischen Nezarim-Korridor zurückzieht, soll mehr Raum für die Rückkehr vertriebener Palästinenser geschaffen werden.

Unterdessen bombardierte die israelische Luftwaffe Ziele in Libanon und Syrien, was Spannungen mit der Hisbollah und der Hamas weiter anheizt. Die Angriffe richten sich gegen angebliche Waffenlager und Nachschubwege der militanten Gruppen, angesichts der politischen Veränderungen in der Region, darunter der Sturz von Baschar al-Assad in Syrien.