Das amerikanische Verteidigungsministerium hat die Muttergesellschaft von WeChat in seine jährlich aktualisierte Section 1260H-Liste aufgenommen, welche Unternehmen aufführt, die laut Washington an Chinas "Military-Civil Fusion Strategy" beteiligt sind. Diese Strategie zielt darauf ab, durch Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen das chinesische Militär zu modernisieren. Tencent, das Beteiligungen an beliebten Videospielen wie PUBG und Fortnite hält, äußerte sein Bedauern über die Aufnahme und bezeichnete diese als Fehler. Das Unternehmen zeigte sich bereit, Missverständnisse mit dem Pentagon auszuräumen und kündigte an, einen Reconsideration-Prozess einzuleiten sowie gegebenenfalls rechtliche Schritte zu prüfen. Der aktualisierten Liste zufolge, die nur wenige Tage vor der Machtübernahme von Donald Trump veröffentlicht wurde, gehört ebenfalls der Batteriezellenhersteller CATL. Auch CATL, ein Zulieferer für Elektrofahrzeug-Hersteller wie Tesla, betonte, dass es in keine militärischen Aktivitäten involviert sei. Obwohl die Aufnahme in die Liste kein sofortiges Verbot nach sich zieht, wirkt sich dies auf die Reputation der betroffenen Unternehmen aus und erhöht den Druck auf das US-Finanzministerium, Sanktionen zu verhängen. Der Anreiz für amerikanische Firmen, mit diesen chinesischen Unternehmen Geschäfte zu machen, wird dadurch ebenfalls stark minimiert. Nach Bekanntwerden der Aufnahme auf die Liste verloren Aktien von Tencent Holdings am Dienstag knapp 7 Prozent, wodurch dem Unternehmen 35,4 Milliarden Dollar an Marktwert abhanden kamen. Auch die Aktien von CATL fielen um etwa 4 Prozent. Der Rückgang ist Teil eines eskalierenden Handelskonflikts zwischen den USA und China. Eine weitere Eskalation erlebte der Konflikt, als China kürzlich den Export von Technologie für die Elektrofahrzeugindustrie an die USA stoppte und daraufhin 28 US-Verteidigungsunternehmen auf seine "unzuverlässigen Entitäten" Liste setzte. Zusätzlich verhängte Peking Sanktionen gegen sieben amerikanische Firmen als Reaktion auf Washingtons Ankündigung von Waffenverkäufen und Hilfen an Taiwan. Die USA haben zudem ihre Exportkontrollen auf Halbleiter nach China ausgeweitet, da sie befürchten, China könnte diese für die Entwicklung von Waffensystemen der nächsten Generation und künstlicher Intelligenz für das Militär nutzen. Auch ein Verkaufsverbot für einen populären Internetrouter aus chinesischer Produktion wird geprüft.