21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Konflikt an Amerikas Häfen: Lohnstreitigkeiten zwischen USMX und ILA

Konflikt an Amerikas Häfen: Lohnstreitigkeiten zwischen USMX und ILA

Die Verhandlungen zwischen der United States Maritime Alliance (USMX) und der International Longshoremen's Association (ILA) scheinen in der Schwebe zu hängen. Während die Arbeitgeberseite bereit ist, die Gespräche wieder aufzunehmen, zeigt sie sich unbeeindruckt von den Vorbedingungen der Gewerkschaft. Seit dem 1. Oktober hat der Streik von rund 45.000 Gewerkschaftsmitgliedern die Container- und RoRo-Dienste in Häfen von Texas bis Maine lahmgelegt. Unterstützung erhält die Gewerkschaft von Präsident Joe Biden, der betont, dass die Arbeitgeber ein faires Angebot vorlegen sollten. Die ILA fordert eine Lohnerhöhung von 5 Dollar pro Stunde, während das Angebot der Arbeitgeber bei etwa 3 Dollar liegt. Obwohl die ILA die Bereitschaft zur Fortsetzung der Verhandlungen signalisiert, lehnt sie das bisher unterbreitete Angebot als unzureichend ab. Laut einer Aussage auf der Website der USMX bleibt das Ziel der Arbeitgeber die Ratifizierung eines neuen Master-Vertrags, der alle wesentlichen Punkte abdeckt. Die Arbeitgeber bestehen jedoch darauf, keine Vorbedingungen für die Wiederaufnahme der Verhandlungen zu akzeptieren, bleiben jedoch offen für Gespräche über die Kernanliegen beider Parteien. Gewerkschaftsmitglieder kritisieren, dass die gegenwärtige Lohnstruktur eine sechsjährige Wartezeit bis zur Top-Gehaltsstufe erforderlich macht. Darüber hinaus beklagt die ILA das Fehlen von Aufstiegsmöglichkeiten für Mitglieder, die trotz ihres Engagements keine schnellere Fortschreibung der Gehälter erleben. Die Gewerkschaft pocht zudem darauf, dass die Container-Royalty-Gelder ausschließlich den Mitgliedern zugutekommen. Ein weiteres heikles Thema ist die Automatisierung von Häfen, gegen die sich die ILA vehement wehrt. Sie besteht darauf, dass der Erhalt von Arbeitsplätzen und historischen Arbeitsabläufen nicht zur Debatte steht. Die USMX hat sich bereits mit der Gewerkschaft in diesem Punkt einverstanden erklärt. Bisherige Lohnerhöhungen seien durch die Inflation zunichtegemacht worden, argumentiert die Gewerkschaft. Sie fordert, dass die Reedereien, insbesondere die mit Sitz außerhalb der USA, ihre Gewinne fair mit den Beschäftigten teilen.