Die jüngst zwischen CDU und SPD gefundenen Vereinbarungen über die Zukunft der Schuldenbremse zeichnen sich durch bemerkenswerte Weitsicht aus. Dass sich die Parteichefs Friedrich Merz und Lars Klingbeil innerhalb kürzester Zeit auf dieses weitreichende Konzept verständigten, lässt auf eine produktive Zusammenarbeit hoffen. Ihr Konsens stellt einen klugen Mechanismus sicher, der besagt, dass Verteidigungsausgaben, die über ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts hinausgehen, nicht länger unter die Schuldenbremse fallen. Diese Regelung ermöglicht es, im Bedarfsfall unbegrenzt Kredite für die Verteidigung aufzunehmen, was insbesondere in Krisenzeiten von essenzieller Bedeutung ist. Gleichzeitig sorgt die verhandelte Einführung eines 500-Milliarden-Euro-Sondervermögens für Infrastruktur für zusätzlichen Handlungsraum. Angesichts des dringend sanierungsbedürftigen Zustands von Brücken, Schulen und weiteren Einrichtungen ist diese Investition eine Notwendigkeit. Deutschland positioniert sich so nicht nur als verteidigungsstarkes Land, sondern erhält zudem das Rüstzeug für eine zukunftsfähige, konkurrenzfähige Infrastruktur. Diese strategische Weichenstellung könnte sich als entscheidend erweisen, um internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und sowohl langfristiges als auch nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Politik
Kompromiss zwischen Union und SPD: Neue Weichenstellung für Deutschlands Schuldenpolitik
