20. November, 2024

Politik

Kommunikationskanäle im Schweigen: Die stille Verbindung zwischen Washington und Moskau

Kommunikationskanäle im Schweigen: Die stille Verbindung zwischen Washington und Moskau

Trotz öffentlicher Konflikte und tiefgreifender politischer Gegensätze herrscht seit mehr als zweieinhalb Jahren eine bemerkenswerte Stille zwischen Washington und Moskau. Die historische Verbindung, einst symbolisiert durch das berühmte Rote Telefon, ist längst Geschichte. Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Tass, dass diese direkte Leitung, die 1962 infolge der Kuba-Krise ins Leben gerufen wurde, nicht mehr existiert. Stattdessen greifen das Weiße Haus und der Kreml heute auf hochmoderne Kommunikationsmittel zurück, die sogar Videokonferenzen ermöglichen.

Obwohl diese neuen Technologien theoretisch den Austausch zwischen den Staatsoberhäuptern erleichtern sollten, bleibt es auf ihnen auffällig ruhig. Laut Peskow fand das letzte direkte Gespräch zwischen Kremlchef Wladimir Putin und US-Präsident Joe Biden am 12. Februar 2022 statt, nur wenige Tage vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

Die Einführung des Roten Telefons vor sechzig Jahren war ein bedeutender Schritt, um in Krisensituationen schnelles Handeln zu ermöglichen und potenzielle Missverständnisse zu beheben, die während des Kalten Krieges von großer Bedeutung waren. Ursprünglich als verschlüsselter Fernschreiber gestartet, wandelte sich die Verbindung Anfang der 1970er-Jahre zum telefonischen Austausch. In diesen turbulenten Zeiten diente die Hotline oft dazu, militärische Spannungen zu entschärfen und Zwischenfälle zu vermeiden.