13. September, 2024

Technologie

Kommerzieller Weltraummarkt: Rocket Lab auf Erfolgskurs

Kommerzieller Weltraummarkt: Rocket Lab auf Erfolgskurs

Die letzten 15 Jahre haben SpaceX zu einem maßgeblichen Erfolg verholfen und den Weltraumflugsektor in den USA und weltweit revolutioniert. Das Zeitalter des kommerziellen Weltraumflugs ist angebrochen und hat das Potenzial, sich in den kommenden zwei Jahrzehnten exponentiell zu entwickeln. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass die Weltraumwirtschaft bis 2050 ein Volumen von 3 Billionen Dollar erreichen könnte.

Branchenexperten gehen davon aus, dass SpaceX derzeit ein faktisches Monopol im Bereich der kommerziellen Raketenstarts innehat, was zu einer Bewertung von über 200 Milliarden Dollar geführt hat. Doch dieser Status könnte sich bald in ein Duopol verwandeln. Rocket Lab, initiiert vom neuseeländischen Unternehmer Peter Beck, ist das einzige weitere Unternehmen, das zuverlässig Raketenstarts für kommerzielle Kunden durchführen kann.

Rocket Lab befindet sich auf einem rasanten Wachstumskurs und hat erst kürzlich eine Marktkapitalisierung von 3,5 Milliarden Dollar erreicht. Das Wachstum scheint jedoch gerade erst begonnen zu haben und könnte in den nächsten zehn Jahren SpaceX übertreffen.

Dank seines kleinen und wendigen Electron-Systems konnte Rocket Lab eine Nische im Markt für kleinere und kostengünstigere Startfahrzeuge besetzen. Das Unternehmen hat in jüngster Zeit stark an Fahrt gewonnen, zuletzt mit einem bemerkenswerten Meilenstein von 50 Starts. Dieser Schwung führte zu 17 neuen Electron-Starts in 2024, einem Auftragsbestand von über 1 Milliarde Dollar und einer Umsatzsteigerung von 71 % im letzten Quartal.

Während SpaceX sich auf größere Starts konzentriert, bleibt dem Unternehmen kaum Spielraum, Rocket Labs Position im Bereich kleinerer kommerzieller Starts anzufechten. Dies verschafft Rocket Lab gegenwärtig eine monopolartige Stellung in diesem Segment.

Doch Rocket Lab will mehr als nur den Electron. Mit der größeren Neutron-Rakete plant das Unternehmen, 40-mal mehr Nutzlast als der Electron zu transportieren. Dies könnte signifikante Umsatzsteigerungen bedeuten, sobald das System einsatzbereit ist. Die Neutron-Rakete könnte potenziell 65 Millionen Dollar pro Launch einbringen, eine fünffache Steigerung verglichen mit dem aktuellen Jahresumsatz von 327 Millionen Dollar.

Rocket Labs Zukunftsvision reicht weit über die Erdumlaufbahn hinaus. Das Unternehmen plant, mit der Neutron-Rakete auch Menschen zu befördern und hat bereits unbemannte Marsmissionen mit der NASA in Auftrag. Zudem arbeitet Rocket Lab an der Entwicklung und dem Verkauf von Raumfahrtsystemen wie Solarzellen und Raumkapseln.

Langfristig strebt das Unternehmen an, ein drittes Standbein im Bereich von Weltraumdaten und -diensten aufzubauen. Mit seiner vertikalen Integration und dem Zugang zu wertvollen Daten aus dem Orbit könnte dies der profitabelste Teil des Geschäftsmodells werden.

Rocket Labs konzentrierte Führung durch Gründer Peter Beck könnte dabei einen entscheidenden Vorteil darstellen. Im Gegensatz zu Elon Musk, der mehrere Großprojekte gleichzeitig leitet, liegt Becks Fokus ausschließlich auf dem Ausbau von Rocket Lab.

Obwohl das Raumfahrtsektor ein risikoreiches Feld bleibt, scheint Rocket Lab ein vielversprechender Wachstumswert mit erheblichem Potenzial für Anleger zu sein.