27. April, 2025

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Kollision in der Nordsee: Ermittlungen und Umweltschutz im Fokus

Kollision in der Nordsee: Ermittlungen und Umweltschutz im Fokus

Zwei ausgebrannte Schiffswracks zeugen eindrücklich von der folgenschweren Kollision vor der englischen Nordseeküste, deren Ursachen aktuell von den Behörden untersucht werden. Am Dienstagabend nahmen die Ermittlungen eine dramatische Wendung, als die Polizei einen 59-jährigen Kapitän unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung verhaftete. Wie die deutsche Reederei Ernst Russ der BBC mitteilte, handelt es sich bei dem Festgenommenen um den Kapitän des Containerschiffs 'Solong'. Die 'Solong' war am Montag mit dem Öltanker 'Stena Immaculate' kollidiert. Laut der US-Schifffahrtsgesellschaft Crowley hatte der Zusammenstoß eine begrenzte Freisetzung von Kerosin zur Folge, deren genaue Menge derzeit noch unbekannt ist. Das Unternehmen erklärte, dass der bei der Kollision freigesetzte Treibstoff aufgrund der Brände auf beiden Schiffen verdampft sei. An Bord des Tankers befanden sich 220.000 Barrel Kerosin, wovon mindestens ein Tank beschädigt wurde. Die britische Küstenwache gab jedoch Entwarnung, dass die Bedrohung durch die gefährliche Ladung nachgelassen habe, während weiterhin Vorbereitungen für eine eventuelle Verschmutzung getroffen werden. Die Ursache für das Unglück bleibt unklar. Der unter US-Flagge fahrende Tanker wurde eigenen Angaben zufolge durch die unter portugiesischer Flagge fahrende 'Solong' gerammt, während er vor Anker lag. Von den insgesamt 36 Besatzungsmitgliedern beider Schiffe konnten alle sicher an Land gebracht werden, ein Mitglied der Crew wird jedoch vermisst und gilt nach Aussagen des britischen Unterstaatssekretärs Mike Kane als tot. Erste Einschätzungen des Verkehrsministeriums deuten darauf hin, dass ein Sinken der Schiffe nicht zu erwarten ist. Die Bergung des Frachters wird vorbereitet, auch wenn dieser weiterhin brennt. Die Sorge um möglichen Diesel-Austritt, sollte das Schiff sinken oder auf Grund laufen, wurde mittlerweile halbwegs gebannt. Vorwürfe, dass gefährliche Chemikalien an Bord gewesen sein könnten, wies die Reederei Ernst Russ als unbegründet zurück.