Die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt bleibt ein drängendes Thema in Deutschland. Einer aktuellen Umfrage des Instituts Verian zufolge, fühlen sich 40 Prozent der Bürger durch hohe Miet- und Finanzierungskosten stark belastet. Die Situation wird durch steigende Nebenkosten, wie Heizung und Strom, verstärkt, die mehr als die Hälfte der Befragten belasten. Diese Studie, die im Auftrag der Linkspartei durchgeführt wurde, beleuchtet die Herausforderung, der viele Menschen in deutschen Städten gegenüberstehen: Steigende Wohnkosten bei unzureichendem Neubau.
Am Donnerstag lädt Bauministerin Klara Geywitz (SPD) zu einem weiteren Wohngipfel ein, um mögliche Lösungen zu diskutieren. Eine starke Unterstützung zeigt sich laut Umfrage für die Einführung eines bundesweiten Mietendeckels. 73 Prozent der Befragten befürworten diese Maßnahme, wobei der Rückhalt parteiübergreifend ist: 100 Prozent bei den Linken, bis hin zu 55 Prozent bei den FDP-Anhängern.
Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts fließen im Durchschnitt 25,2 Prozent des Einkommens der Deutschen in Wohnkosten, wobei 13 Prozent der Bevölkerung als "überbelastet" gelten. Besonders Haushalte mit einem Einkommen unter 1500 Euro spüren den Druck. In diesen Haushalten empfinden 70 Prozent die Belastung durch Wohnkosten als hoch.
Heidi Reichinnek, Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, kritisiert die regressiven Ergebnisse der Regierung und unterstreicht, dass ein Mietendeckel die Mieten effektiv senken könne, wie es in Berlin gezeigt wurde. Dies stellt ein zentrales Thema im Wahlkampf der Linken dar. Der Deutsche Gewerkschaftsbund teilt diese Sichtweise und zeigt sich enttäuscht über die bisherige Bilanz der geplatzten Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Der DGB macht insbesondere die FDP für das Scheitern zentraler Wohnungsbauprojekte verantwortlich.